Dienstag, 30. August 2011

Rezension: "Der Sommerfänger"

3 Meinungen
Achtung: Dies ist der fünfte Teil der Reihe, daher können Spoiler für die ersten vier Teile nicht verhindert werden!

  • Autorin: Monika Feth

  • Titel: Der Sommerfänger

  • Taschenbuch: 448 Seiten 

  • Verlag: cbt (11. April 2011) 

  • ISBN-10: 3570307212 

  • ISBN-13: 978-3570307212

  • Teil einer Reihe? Ja, der fünfte Teil der Jette-Thriller




  • Ich bin ein großer Fan der Jette-Thriller. Da war es natürlich sofort klar, dass ich auch den fünften Teil lesen werde. Gesagt, getan.

    Handlung:
    Endlich ist Jette wieder glücklich. Die Ereignisse der letzten zwei Jahre hat sie mehr oder weniger verarbeitet und genießt das Leben.
    Denn sie ist verliebt. In Luke. Es könnte alles so schön sein. Doch dann wird Lukes Mitbewohner ermordet. Und alles deutet darauf hin, dass Luke der Mörder ist. Denn kurz nachdem der Mord passiert ist, ist Luke verschwunden. Einfach so.

    Jette stellt fest, dass Luke ihr eigentlich nichts von sich erzählt hat. Er hat nie über seine Familie gesprochen und hat Jette nie zu sich nach Hause eingeladen. Und dann verschwindet er ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Was ist Lukes Geheimnis? Ist Luke tatsächlich ein Mörder? Jette glaubt fest an seine Unschuld, obwohl alles gegen ihn spricht.
    Und obwohl Jette schon einmal einen Mörder geliebt hat - eine Liebe, die sie fast das Leben gekostet hat.

    Das verliebte Mädchen beschließt Luke zu suchen, dabei ist ihr nicht klar, in welcher Gefahr sie schwebt.


    Meine Meinung

    "Der Sommerfänger" ist der fünfte Teil der Jette-Reihe und es wäre ratsam, die Bücher hintereinander zu lesen, denn es werden immer wieder Handlungsstränge aus den vorangegangen Teilen aufgegriffen. Außerdem kann man so die Parallelen erkennen, die zwischen dem ersten und dem fünften Band vorhanden sind - denn genau diese Parallelen machen die ganze Geschichte so dramatisch. Jette ist verliebt, hat es endlich geschafft, das Erlebte zu verarbeiten, da scheint sich der ganze Albtraum zu wiederholen. Eine grausame Vorstellung, nicht wahr?

    Wie immer macht es Spaß, in die Geschichte abzutauchen, denn sie ist atmosphärisch sehr dicht geschrieben. Außerdem sind die Charaktere  sehr, sehr sympathisch (ausgenommen "den Bösewicht"). Leider hat mich das Buch erst ab der Hälfte gefesselt - zu spät für einen Thriller, wie ich finde. Als ich die anderen vier Teile gelesen habe, war ich ab der ersten Seite gefangen in der Geschichte. Das war hier nicht der Fall. Leider.

    Wie schon erwähnt, die Charaktere sind unglaublich sympathisch. Monika Feth weiß, wie man den Personen Leben einhaucht, wie man sie einzigartig macht.  Diese Geschichte wäre nichts ohne ihre Charaktere, denn sie sind der Grund, warum man sich so schnell in der Geschichte von Jette verliert.
    Das besondere an den Büchern von Frau Feth? Eindeutig die Sichtwechsel und die Tatsache, dass der Leser von Anfang an weiß, wer der Mörder ist und es trotzdem spannend bleibt. Die Geschichte wird aus vielen Sichten erzählt, aus der Sicht von Jette, von ihrer bester Freundin Merle, Jettes Mutter Imke, aus der Sicht von dem Kommisar Bert Melzig (der in allen Büchern präsent ist) und natürlich auch aus der Sicht des Mörders. Das ist der Grund, warum es niemals langweilig ist, denn die einzelnen Personen habe auch ihre "privaten" Probleme, wie die gescheiterte Ehe des Polizisten oder Imkes Sorge um ihr Tochter. So dreht sich die ganze Handlung nicht nur um den Mord, sonder hat noch viele kleine Nebenhandlungsstränge.
    Die Liebesgeschichte zwischen Jette und Luke nimmt genau die richtige Menge an Platz ein, sie lenkt nicht vom Geschehen bzw. der Handlung ab, ist aber trotzdem vorhanden und versorgt die  Geschichte mit der nötigen Portion Dramatik. Was mich persönlich etwas gestört hat, war die Tatsache, dass Jette nun schon zum fünften (!) Mal "Opfer" eines Verbrechens wird. Ich meine, wie glaubwürdig und wahrscheinlich ist das? Aber nun gut, darauf baut die Geschichte schließlich auf.

    Die Spannung braucht einige Zeit, um zu wachsen. Ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht zur Seite legen und habe es an einem Stück gelesen. In diesem Buch passieren mehr Morde als in den anderen Büchern und das trägt definitiv zur Spannung bei, dieser Wettlauf gegen die Zeit. Auch an heftigen Szenen wurde dieses Mal nicht gespart. Das Finale war wie gewohnt spannungsgeladen und dramatisch. Und wie immer ein wenig zu kurz. Denn die ganze Handlung läuft darauf hinaus und als man dann endlich beim Showdown angelangt ist, ist dieser schon nach 10 Seiten vorbei und lässt einen atemlos das Buch zuklappen.

    Wie immer hat Monika Feth ein schwieriges Hauptthema gewählt, um daraus eine interessante und gelungene Geschichte zu machen. Ich bewundere Frau Feth dafür, dass sie sich an jedes Thema wagt, gut recherchiert und dem Leser somit das Gefühl gibt, die Geschichte direkt mitzuerleben.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil ist so eine Sache. Viele werden sagen, dass dieser Schreibstil poetisch und absolut toll ist. Und ja, irgendwo ist er das ja auch, aber trotzdem hat er mich an manchen Stellen einfach nur genervt. Man merkt, dass Frau Feth versucht hat, möglichst dramatisch zu schreiben. Das ist ihr gelungen. Aber oft war es mir einfach zu viel Dramatik. Viele Beschreibungen waren einfach nur unnötig, sorgten zwar für die dichte Atmosphäre, verhinderten aber die Spannung. Ganze Kapitel hätte man weglassen können, dann hätte das Buch 100 Seiten weniger, eine durchgehende Spannung und die volle Punktzahl.

    Cover:
    Schlicht, wie immer. Symbolisch, wie immer. Passt zur Reihe, wie immer. Gefällt mir, wie immer.

    Fazit:
    Ein atmosphärisch dichter Thriller mit tollen Charakteren und interessanter Handlung. Leider kam die Spannung erst nach der Hälfte auf, und der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Für Fans von Monika Feth bzw. der Jette-Thriller ein Muss und eine Empfehlung an alle, die sich jetzt, nach dem Lesen der Rezension, denken: "Hört sich gut an, sollte ich vielleicht lesen."
    3,5 Sterne (von 5).

    Montag, 29. August 2011

    Kochbuch-Rezension: "Das Perfekte Dinner - Neue Siegermenüs"

    4 Meinungen
  • Titel: Das perfekte Dinner - Neue Siegermenüs

  • Gebundene Ausgabe: 158 Seiten

  • Verlag: Vgs (15. September 2009)

  • ISBN-10: 3802536878

  • ISBN-13: 978-3802536878

  • Preis: 19,95 EUR


  • Meine Mutter und ich schauen gerne "Das perfekte Dinner" und außerdem kochen wir gerne zusammen - da ist diesen Buch doch genau das Richtige für uns! Denn hier stellen 20 Sieger(innen) der Kochsendung ihre Siegergerichte vor. 

    Zuerst einmal sollte man die Aufmachung loben, denn das Buch sieht wirklich toll aus. Das Cover ist schlicht gehalten und das Motiv lässt sich sofort mit "Das perfekte Dinner" in Einklang bringen. Die Seiten sind wunderschön gestaltet, die Farben großartig abgestimmt und die ansprechenden Bilder der Gerichte animieren geradezu, sie nachzukochen. Qualitativ sehr hochwertig!

    Aber auch auf den Inhalt kommt es an, und der besteht nicht nur aus den Rezepten der Menüs (die jeweils aus drei Gängen bestehen), nein, dieses Buch bietet mehr. Tipps machen das Kochen einfacher, das richtige Timing wird angegeben, die Sieger werden kurz vorgestellt, Infos sorgen für Abwechslung, Weine werden empfohlen und auch Dekorations-Tipps werden zur Genüge gegeben. Durch die gelungene Gestaltung wird es nie unübersichtlich - so macht das Kochen Spaß!

    Kommen wir zu den Rezepten. Diese werden sehr ausführlich erklärt und sind dadurch einfach nachzukochen. Dabei muss man sagen, dass sie durchaus machbar sind, auch wenn wir das Buch kompletten Anfängern nicht empfehlen würden. Jedes Menüs besteht aus drei Gängen, es gibt nicht zu jeder Speise ein Foto, aber da alles so ausführlich erklärt wird, fällt das nicht negativ auf.

    Die Gerichte sind sehr unterschiedlich, sodass für jeden etwas dabei ist. Auch der Schwierigkeitsgrad variiert jedes Mal. Man sollte auch erwähnen, dass auch die Hobbyköche, die die Sendung nicht schauen, ihren Spaß mit dem Buch haben werden, denn die Gerichte sind wirklich interessant und sorgen für genug Abwechslung. Es handelt sich nicht um exotisches Essen, sondern eher regionales. Man kann die Menüs auch "mixen", also die Vorspeise von Menü 1, die Hauptspeise von Menü 2 und das Dessert von menü 3 kochen - alles ist so abgestimmt, dass das kein Problem darstellt.

    Aber was nutzt ein Kochbuch, wenn man die Gerichte nicht nachkocht? Nichts. Und deshalb haben meine Mutter und ich uns unsere Küchenschürzen umgebunden und haben ein paar Rezepte ausprobiert. Hier sehr ihr die Ergebnisse:


    Vorspeise: Kirschtomaten mit Chilizucker und Parmesanchips



    Hauptspeise: Gekräuterte Rindermedaillons in Madeirajus mit Basilikum-Gnocchi an Austernpilzsalat



    Dessert: Amaretto-Creme Florenz mit karamellisierten Mangos



    Es hat wirklich Spaß gemacht, die Gerichte nachzukochen und es war auch wirklich lecker! ;-) Für alle, die "das pefekte Dinner" mögen ist dieses Buch ein Muss, aber auch anderen Hobbyköchen kann ich dieses Kochbuch nur wärmstens empfehlen!


    ! Ich bedanke mich herzlich beim vgs-Verlag für die freundliche Bereitstellung des Titels !

    Dienstag, 16. August 2011

    Rezension: "Vampire Academy 01 - Blutsschwestern"

    9 Meinungen
  • Autorin: Richelle Mead

  • Titel: Vampire Academy 01 - Blutsschwestern

  • Originaltitel: Vampire Academy

  • Broschiert: 302 Seiten 

  • Verlag: Lyx (15. Januar 2009) 

  • ISBN-10: 3802582012 

  • ISBN-13: 978-3802582011

  • Teil einer Reihe? Ja, der erste von sechs.


  • Viele empfehlen die "Vampire Academy"-Bücher. Aber da es viele Geschichten über Vampir-Internate gibt, hatte ich Bedenken, ob mich diese Reihe begeistern kann. Jetzt habe ich den ersten Teil gelesen und kann sagen: Dieses Buch ist richtig gut! Ich hoffe sehr, dass die Reihe weiterhin so gut bleibt (aber eigentlich mache ich mir da keine Sorgen).

    Handlung: Rose ist ein Halbvampir, ein sogenannter Dhampir. Sie wird zu einer Wächterin ausgebildet, in der Akademie. Eine Wächterin beschützt Vampire, die gutartig sind, die Moroi. Lissa, ihre beste Freundin ist so eine Moroi. Aber nicht irgendeine, denn Lissa ist königlicher Abstammung. Es gibt auch böse Vampire, diese sind unterblich und heißen Strigoi.

    Als Lissa und Rose an ihre Akademie zurückkehren (sie sind vor zwei Jahren ausgebrochen), merken sie, dass sich einiges verändert hat. Da Rose durch ihre Abwesendheit sehr viele Unterrichtsstunden verpasst hat, wird ihr Extra-Unterricht zugewiesen und ihr Lehrer ist der gutaussehende Wächter Dimitri.

    Nach einiger Zeit merken die Mädchen, dass es jemand auf Lissa abgesehen hat - in ihrer Nähe tauchen immer wieder zerfetzte Tierleichen auf. Werden die Freundinnen herausfinden, wer hinter all dem steckt?

    Meine Meinung:

    Charaktere:
    Rose ist für mich die Überraschung, das Highlight des Buches.
    Was für eine Schlagfertigkeit, was für ein ausgearbeiteter Charakter!
    Selten habe ich über eine so unabhängige, mutige und starke Protagonistin gelesen, die alles für die Personen tun würde, die ihr viel bedeuten.
    Dabei ist Rose keinesfalls perfekt. Sie handelt erst, denkt dann nach. Sie ist manchmal vorlaut. Und manchmal ist Gewalt eben die beste Lösung, so denkt zumindest Rose.
    Niemals lässt sie sich einschüchtern, haut einen Spruch nach dem nächsten raus und bringt mich so oft zum lachen, wie es noch ein anderer Charakter geschafft hat.
    Ihre frechen Dialoge sprühen vor Charme und Energie und Schlagfertigkeit. Ihre ganze Persönlichkeit ist einzigartig. Ich freue mich auf weitere 5 Bücher mit Rose, denn Geschichten über sie zu lesen, das macht einfach Spaß!

    Auch die anderen Charaktere wurden perfekt ausgearbeitet, und zwar alle. Bei keinem hatte ich das Gefühl, dass er flach wirkte. Lissa und all die anderen - innerhalb 300 Seiten sind sie mir alle ans Herz gewachsen und ich freue mich sehr, dass ich noch weitere 5 Teile vor mir habe!
    Nebenbei bemerkt: Ich entwickle mich zu einem Dimitri-Fan. Mal sehen, ob ich das nach den nächsten Teilen auch noch behaupten kann. ;)

    Kritik:
    Zugegeben, man muss sich erstmal in das Buch reinfinden. Man liest die ersten Seiten und denkt sich "Hä?". Aber nach und nach wird einem alles klar. Natürlich muss man sich in die Geschichte reindenken, um diese ganze Moroi-Strigoi-Damphir-Sache zu verstehen. Aber nach 100 Seiten hat man den Dreh raus. Und dann kann man die Handlung voll und ganz geniessen.

    Dieses Buch macht süchtig! Die Handlung ist absolut spannend und fesselt den Leser bis zum Schluss. Die Charaktere sind unglaublich sympathisch, sodass man sie sofort ins Herz schließt.
    Diese Geschichte ist keine typische Teenager-Vampir-Schul-Geschichte. Diese hier ist tiefgründiger und wirkt erwachsener als vergleichbaren Serien. Natürlich setzt sich auch diese mit jugendlichen Problemen auseinander, aber nicht so oberflächlich wie sonst, sondern ernst und verständlich.

    Die Handlung kommt immer gut voran, es passiert immer etwas. Längen? Keine.
    Langweilig? Nein, ganz bestimmt nicht! Action? Kommt nicht zu kurz.
    Wie gesagt, es macht süchtig. Ich hab mir nach dem Lesen auch gleich den zweiten Teil geschnappt und ich empfehle allen, die Bücher zusammen zu kaufen, denn obwohl kein Cliffhanger vorhanden ist, will man wissen, wie es weiter geht.
    Die kleine Liebesgeschichte zwischen Rose und Dimitri hat für die nötige Abwechslung gesorgt und war sehr unterhaltsam. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht.

    Das einzige, was mich gestört hat, waren manchmal vorkommende Rechtschreibfehler, die mich immer wieder stolpern ließen. Lizza anstatt Lissa, da frangt sich der Leser schon, was das soll, ob das jetzt Absicht ist, oder nicht. Beim ersten Mal wäre es mir nicht so aufgefallen, aber als es dann nochmal und nochmal vorkam, fragte ich mich, ob Lissa denn manchmal Lizza genannt wurde und ob ich was verpasst hatte? Aber nein, dass waren simple Fehlerchen, die sich eingeschlichen hatten.

    Schreibstil:
    Einfach und jugendlich, da Rose die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt (und den Leser mit ihren Gedanken und Kommentaren zum Lachen bringt). Lässt sich flüssig und schnell lesen, osdass man das Buch im Handumdrehen durchgelesen hat.

    Cover:
    Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Cover halten soll. Es ist mir irgendwie zu düster. Obwohl es ja so zu der Geschichte passt. Das Mädchen da drauf - soll das Rose sein? Passt gar nicht...

    Fazit:
    Ein vielversprechender Anfang einer Reihe, der klasse unterhält und Lust auf mehr macht. Eine geniale Protagonistin, eine fesselnde Handlung und eine tolle Idee - das macht insgesamt 4,5 Sterne (von 5) und das eigentlich nur, damit noch Luft nach oben für die folgenden Teile der Reihe bleibt. ;)

    Samstag, 13. August 2011

    Rezension: "Ashes Ashes"

    5 Meinungen
  • Autorin: Jo Treggiari

  • Titel: Ashes Ashes

  • Originaltitel: Ashes, Ashes

  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten

  • Verlag: arsEdition (5. Juli 2011)

  • ISBN-10: 3760784712

  • ISBN-13: 978-3760784717


  • Zuerst sah ich das Cover und dachte mir: Wow. Dann las ich den Klappentext und stellte fest, dass das hier eine Dystopie ist. Der Klappentext verprach eine spannende und bedrückende Geschichte - natürlich wollte ich mich selbst überzeugen ...

    Handlung: Die Erde rebelliert, Naturkatastrophen, Stürme mit gewaltigen Ausmaßen und Tsunamis gehören zur Tagesordnung.
    Doch als wäre das alles nicht genug, bricht ein tödlicher Virus aus und 99 % der Menschheit stirbt.

    Lucy gehört zu den Überlebenden. Sie schlägt sich alleine durch das verwilderte, zerstörte New York durch. Ein ganzes Jahr hält sie das durch, bis sie von einer wütenden Meute Hunden verfolgt wird. Aidan, ein junger Mann, der auch zu den Überlebenden gehört, hilft ihr und rettet ihr somit das Leben.
    Er erzählt ihr von dem Camp, in dem er mit weiteren Menschen wohnt. Lucy weigert sich zuerst mitzukommen, doch dann stellt sie schnell fest, dass das Camp ihre letzte Chance ist.
    Als sie dort ankommt, lernt sie weitere Überlebende kennen. Doch dann wird das Camp angegriffen, von den "Sweepers", weitere Überlebende, die die Menschen aus dem Camp auf ihre Insel verfrachten wollen. Schnell wird klar, wer ihr Ziel ist: Lucy.
    Was wollen sie nur von ihr? Was ist das auf der Insel und was passiert mit den Leuten, die auf die Insel verschleppt wurden und nie zurückgekommen sind? Werden Lucy und ihre Freunde es schaffen, das herauszufinden...?

    Eigene Meinung:

    Charaktere:
    Lucy ist ein unglaublich starker Charakter und diese Stärke lässt sich leicht erklären, schließlich musste sie sich ein ganzes Jahr alleine durchschlagen. Ihre ganze Familie ist an dem Virus gestorben und Lucy musste mit ihren jungen 16 Jahren schon so einiges durchmachen! Sie wirkt nie verängstigt und jammert kaum, und wenn, dann kann ich das vollkommen nachvollziehen, denn wer kann schon so eine Situation aushalten, ohne seinen Ärger ein einziges Mal rauszulassen. Sie hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Überlebende meidet sie und ist ganz auf sich alleine gestellt. Diese Stärke macht sie zu einer ganz besonderen Protagonistin.
    Auch als sie im Camp ankommt, lässt sie sich erstmal nichts gefallen. Ihre rebellische Seite zeigt sich immer wieder. Dass sie dafür sehr tollpatschig ist, ist wie ein extremer Widerspruch. Ich weiß nicht, ob die Autorin damit bezwecken wollte, dass Lucy glaubhafter oder menschlicher wirken soll, aber im jetzt mal im Ernst; so oft verletzt sich ein Mensch binnen weniger Tage nun wirklich nicht!
    Außerdem haben mir oft ihre Gefühle gefehlt. Die Autorin ist einfach zu wenig auf diese eingegangen, sodass Lucy zwar stark wirkte, man aber selten wusste, ob das tatsächlich so ist, oder ob sie einfach nur stark wirken will, denn das hat Frau Treggiari leider nicht erläutert.
    Trotzdem ist und bleibt Lucy eine kämpferische Protagonistin (die zwar oft stolpert und sich verletzt), die sich nicht so leicht unterkriegen lässt und mit der es Spaß macht, diese Geschichte zu erleben.

    Die anderen Charaktere waren interessant, teilweise aber doch zu flach. Mit Aidan konnte ich wirklich nichts anfangen und mir war sein Verhältnis zu Del von Anfang an nicht klar. Dafür hatte ich viel Spaß mit den anderen Nebencharakteren wie z.B. Henry und Leo, die sowohl vom Charakter, als auch vom äußeren Erscheinungsbild gut ausgearbeitet worden sind.

    Kritik:
    Was für ein mutiges Thema. Naturkatastrophen kommen auch heute vor, genauso wie Viruse. Da ist dieses Thema wirklich aktuell und vielleicht ist genau das der Grund, warum dieses Buch so bedrückend und beängstigend wirkt und man sich die ganze Zeit denkt: "Hoffentlich wird sowas nie passieren!". Aber so unwahrscheinlich ist das gar nicht, wenn man sich die Erderwärmung etc. anschaut. Hier spielt Fantasy keine Rolle, dafür aber die reale Welt und ihre aktuellen Probleme. Hut ab vor der Autorin, die sich an dieses Weltuntergangs-Szenario gewagt hat und ein gelungenes Buch darüber verfasst hat!

    Man wird am Anfang über die Zustände dieser Welt aufgeklärt, in Form von Rückblenden (die ich wirklich gut und unterhaltend fand) und durch Erläuterungen, wie Lucy lebt. Man begleitet sie ein paar Seiten lang durch ihren sogenannten "Alltag", der aus jagen und versuchen zu überleben besteht und dem Leser wird vor Augen geführt, was aus der Erde geworden ist, sodass der Leser einen brutalen und beklemmenden Eindruck gleich am Anfang der Handlung bekommt.

    Natürlich ist auch eine kleine Liebesgeschichte vorhanden, die am Rande spielt und mich leider vollkommen kalt gelassen hat. Mit Aidan konnte ich wie schon erwähnt nichts anfangen, Lucys Gefühle wurden kaum erläutert und was für eine Rolle Del in dieser Beziehung spielt, ist mir nach wie vor nicht klar. Dafür fand ich die Abschlussszene richtig toll (lest es, dann wisst ihr, was ich meine)!

    Da Jo Treggiari gerne und viel beschreibt, kann schon der Eindruck aufkommen, dass man als Leser nicht vorankommt. Ich selbst habe mich nie gelangweilt und wollte immer wissen, wie es weiter geht, was es mit Lucy und den Sweepern auf sich hat usw. Spannung war durchaus da, nur leider konnte die Autorin diese nicht immer aufrecht halten. Ein gelungener Anfang, ein eher langsamer Mittelteil und ein actiongeladenes Finale, so würde ich das Buch aufteilen. Gerade das Ende hat mir wirklich gut gefallen und die Seiten flogen nur so dahin. Das Ende ist zum Teil abgeschlossen, zum Teil offen; dem Leser bleibt Freiraum für seine eigene Fantasie, aber ich persönlich würde mich wirklich über eine Fortsetzung freuen, denn Material und Potential dazu ist durchaus vorhanden!

    Schreibstil:
    Jo Treggiaris Schreibstil ist relativ gewöhnungbedürftig, ihre Sätze sind mal kurz und mal lang.
    Sie beschreibt gerne Handlungen über Seiten hinweg und vergisst dabei leider auf die Gefühle der Personen einzugehen. Nach und nach gewöhnt man sich dran und dann fliegen die Seiten nur so dahin und plötzlich ist man am Ende angelangt!

    Cover:
    Ich liebe dieses Cover, es passt richtig gut zur Geschichte und fängt diese verzweifelte und aussichtslose Situation perfekt ein. Das Grau und der Hintergrund ist einfach perfekt gewählt und auch der Titel passt zur Handlung. Die beiden Personen (Lucy und Aidan würde ich mal tippen) stehen mit dem Rücken zum Betrachter, sodass dieser die Chance hat, ihnen selbst ein Gesicht zu denken. Ich liebe es!

    Fazit:
    Eine tolle Dystopie, die sich mit einem aktuelleren Thema beschäftigt, als die meisten vielleicht denken. Leider blieben mir einige Charaktere zu flach, dafür war die Handlung top. Ich empfehle das Buch denen, die sich gerne mit solchen Themen auseinander setzen und keine große Liebesgeschichte mit emotionalen Charakteren erwarten. Ich vergebe 4 Sterne (von 5).

    ! Ich bedanke mich bei arsEdition für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars !

    Donnerstag, 11. August 2011

    Rezension: "Mein kleiner Horrortrip"

    2 Meinungen
  • Autoren: 71 verschiedene Autoren bzw. Illustratoren

  • Titel: Mein kleiner Horrortrip

  • Originaltitel: Half Minute Horrors

  • Gebundene Ausgabe: 156 Seiten

  • Verlag: Beltz (11. Juli 2011)

  • ISBN-10: 3407810911

  • ISBN-13: 978-3407810915



  • Als ich zum ersten Mal von dieser Sammlung kleiner Gruselgeschichten hörte, war mein Interesse sofort geweckt. Namen wie Neil Gaiman, Alice Kuipers, Libba Bray und Melissa Marr machen es mir einfach unmöglich, diese Anthologie zu ignorieren. Und deshalb fing ich an zu lesen...


    Handlung: Auf diesen 156 Seiten sorgen 71 gruslige Kurzgeschichten für Gänsehaut.
    All das, woher wir uns als kleine Kinder alle gefürchtet haben, spielt hier eine Rolle, sei es das Monster unter dem Bett, Geister in alten Villen oder Werwölfe, die hungrig bei Vollmond nach Opfern suchen.
    Aber nicht nur Geschichten, sondern auch Zeichnungen und kleine Comics sind in diesem Buch enthalten und sorgen für Abwechslung.

    Eigene Meinung:
    Am Anfang war ich skeptisch, ob eine Kurzgeschichte wirklich so gruslig sein kann, dass man Gänsehaut bekommt. Doch schnell stellte ich fest - ja, das geht!
    Dieses Buch hat mich beeindruckt, die Autoren schaffen es mit nur ganz wenigen Worten, den Leser das Fürchten zu lernen.

    Die Geschichten sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich, es geht um Monster, Ratten, fliegende Schnurrbärte, sprechende Hunde, Leichen und und und. Die Länge variiert von Geschichte zu Geschichte, manche sind drei Seiten lang, andere nur drei Zeilen, sodass dieses Büchlein zwar schnell durchgelesen ist, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

    Nicht zu vergessen sind auch die großartigen Illustrationen, die diese Anthologie noch zusätzlich aufpeppen. Manche sind wahre Suchbilder, andere erschrecken den Leser schon auf den ersten Blick.

    Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten, aber diese hier haben mich vollkommen überzeugt: die offenen Enden waren keinesfalls strörend, sondern sehr passend, um dem Leser Freiraum für seine Fantasie zu lassen. Die Charaktere zeigten in den wenigen Sätzen viele Eigenschaften, einige waren ängstlich und leicht zu verschrecken, andere waren mutig und furchtlos.
    Es kann sogar sein, dass der Leser sich mit dem ein oder anderen Charakter indentifizieren kann, denn seien wir mal ehrlich: Hatte nicht jeder von uns schon mal Angst vor dem Monster unter seinem Bett? ;)

    Was mir besonders gut gefallen hat, war dieser "Oh!-Effekt", der oft entstand, wenn man die letzte Zeile las, denn diese überraschte oft und rundete die ganze Geschichte ab.
    Da 71 Autoren/Illustratoren an dieser Anthologie beteilig waren, ist dieses Buch Abwechslung pur, denn jeder der Autoren hat seinen eigenen Erzählstil - langweilig wird es somit nie.
    Das ist ein Buch, das man immer und immer wieder lesen kann und ich bin mir sicher, dass auch ich es ab und zu aus meinem Regal holen werde, um die ein oder andre Geschichte noch mal zu lesen.

    Meine Highlights:

    Geschichten - Die Ratte, Ein total einfacher Job, Die kriechende Hand, Schokoladenkuchen, Das Biest von draußen, Wuselig, Inventur

    Illustrationen - Die Legende von Alexandra und Rose, Saures, Eintausend Gesichter

    Aufmachung:
    Dieses Buch ist nicht nur vom Inhalt her großartig, sondern auch das äußere und die gesamte Aufmachung kann sich durchaus sehen lassen! Das Cover vorne ist ausgestanzt, sodass das Auge zu einem Bild von einem Jugen gehört, dass sich dadrunter verbirgt. Und auch den Jungen sollte man sich ganz genau anschauen. Die Überschriften der einzelnen Geschichten sind schön herausgehoben worden, und von den Illustrationen will ich gar nicht erst anfangen. Aufgrund des relativ kleinen Formats ist das Buch auch sehr handlich - Horror to go eben!

    Fazit:
    Eine geniale Anthologie, die sich nicht nur die Horrorfans nicht entgehen lassen sollten, denn das Buch lockt mit großartigem Inhalt und einer fantastischen Aufmachung. 5 Sterne (von 5) und ich hoffe, dass noch ein paar weitere Sammlungen dieser Art folgen werden!

    ! Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe BELTZ für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares !

    Dienstag, 9. August 2011

    Rezension: "Seven Souls - Sieben Gründe, Mary Shayne zu hassen"

    3 Meinungen
  • Autoren: Barnabas Miller u. Jordan Orlando

  • Titel: Seven Souls - Sieben Gründe, Mary Shayne zu hassen

  • Originaltitel: 7 Souls

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten

  • Verlag: Arena (Juni 2011)

  • ISBN-10: 3401064487

  • ISBN-13: 978-3401064482


  • Zuerst sah ich das Cover - ich wurde neugierig. Dann habe ich mir den Klappentext durchgelesen und es stand fest: dieses Buch muss ich lesen, denn ich liebe Jugend-Thriller und ich war sehr gespannt, wie die Mischung zwischen Thriller und Fantasy funktionieren würde.

    Handlung: Mary Shayne ist beliebt. Das denkt sie zumindest. Sie hat den heißesten Jungen der Schule als Freund, trägt Klamotten, die gerade "in" sind und ihre Freunde sind alle angesagt und reich. Eigentlich ist sie zufrieden mit ihrem Leben, sie würde nie damit rechnen, dass es so schnell ein Ende finden wird. Denn Mary wird ermordet.

    Ein Fluch sorgt dafür, dass sie den Tag ihrer Ermordung (oder besser gesagt Zeitabschnitte des Tages) aus der Sicht ihrer angeblichen Freunde bzw. den Personen, denen sie am meisten vertraut, sieht. Sie muss feststellen, dass sie in den Augen der anderer keinesfalls so perfekt ist, wie sie denkt. Mary merkt schnell, dass jeder einzelne von ihnen einen Grund hat, sie zu hassen und fängt an, an sich zu zweifeln.

    Eigene Meinung:

    Charaktere:
    Die Charaktere waren mein größstes Problem. Sie alle wirkten unsympathisch auf mich, zu keinem konnte ich eine wirkliche Beziehung aufbauen, bei vielen konnte ich die Handlungen nicht nachvollziehen. Vielleicht ist das so gewollt, aber für mich als Leser sind authentische und liebeswürdige Charaktere eben sehr wichtig.

    Da wäre zum einen Mary, die Protagonistin. Anfangs wirkte sie oberflächlich, und obwohl diese Eigenschaft im Laufe der Geschichte nachlies, sie verschwand nie völlig. Natürlich hatte ich auch ab und zu Mitleid mit ihr, schließlich ist ihre Situation wirklich außergewöhnlich. Trotzdem konnte ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen, manchmal wirkte sie naiv und kindlich auf mich und ihre Handlungen wirkten egoistisch, und das sehr oft. Leider konnte sie mich nie ganz dazu bringen, wirklich mit ihr mitzufühlen. Erst als sie selbst anfing, über sich nachzudenken und an sich und ihrem Verhalten zu zweifeln, wirkte sie auf mich natürlicher und auch liebenswerter. Hätte sie diese Eigenschaften früher gezeigt, hätten wir uns vielleicht besser verstanden.

    Obwohl alle Personen gut charakteriert wurden und ich allein an der wörtlichen Rede erkennen konnte, wer spricht, machten ihre (oft extrem egoistischen) Handlungen sie unglaublich unsympathisch. Was die Personen da machten, war wirklich teilweise fies und kaum noch menschlich und ich habe mich oft gefragt, ob da überhaupt noch ein Bezug zur Realität da ist, denn ich glaube nicht, dass Jugendliche zu solchen Taten fähig sind (oder doch?).

    Kritik:
    Wie schon oben erwähnt, waren die Charaktere mein größter Kritikpunkt - und auch (fast) mein einzigster. Das Buch an sich ist nämlich wirklich gelungen. Es ist durchgehend spannend und trägt den Titel "Jugend-Thriller" mit Recht. Obwohl auch Fatasy eine Rolle spielt, ist das so gut verpackt, dass es real wirkt und man nicht das Gefühl hat ein Fantasybuch in der Hand zu halten (schließlich kommen keine Vampire ect. vor, sonder "nur" ein Fluch). Ich konnte mir während des Lesens gut vorstellen, dass sowas auch im "echten Leben" passieren kann.

    Die Handlung ist wirklich gut durchdacht, man kommt als Leser kaum dem Geheimnis auf die Spur und man erlebt immer und immer wieder den "Aha!-Effekt" - sowas liebe ich.
    Auch die Idee an sich ist neuartig und interessant, mit viel Potential, von dem ich behaupten kann, dass die Autoren es ausgeschöpft haben. Das Buch zu Lesen hat sehr viel Spaß gemacht, es hatte keine Längen, langweilig wurde es nie.
    Die Handlung kommt immer gut voran und man kann das Buch schnell durchlesen, denn es fesselt den Leser wirklich. Was ich auch gut fand, dass das Buch mit relativ wenig Charakteren auskommt (ca. 9 Charaktere), sodass man sie gut unterscheiden kann.

    Der Anfang ist teilweise echt verwirrend, denn man befindet sich mitten im Geschehen und muss sich erst mal orientieren, Erklärungen werden erst nach und nach eingebaut. Trotzdem hatte ich absolut keine Probleme mit dem Einstieg. Dagegen haben mich die letzten zwei Seiten des Buches komplett verwirrt, und als ich das Buch zuklappte, dachte ich mir: "Wie jetzt?"

    Was mich auch noch gestört hat, war die Tatsache, dass viele (zu viele) Fragen unbeantwortet geblieben sind, z.B. Woher hat Mary ihre ganze Kleidung, wenn sie doch arm sind? Und noch einige andere, die ich jetzt aber nicht hier erläutern werde - würde nämlich spoilern.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil wirkt jungendlich und frisch, lässt sich wunderbar flüssig lesen. Ich kann es schlecht erklären, aber ich hatte das Gefühl, dass der Schreibstil etwas an sich hat, das automatisch Spannung aufbaut.

    Cover:
    Das Cover mag ich sehr, es hat zwar nicht viel Bezug zur Geschichte, lässt dafür viel Freiraum für die eigene Fantasie. Die verschleierte Person könnte Mary sein, oder vllt. ihr Mörder? Das Bild ist direkt auf das Buch gedruckt und sowas mag ich ja besonders gerne. ;)

    Fazit:
    Ein sehr spannender Jugend-Thriller, der zwar nicht mit seinen Charakteren, aber dafür mit einer tollen Handlung punkten kann. Außerdem zeigt das Buch, dass auch die inneren Werte wichtig sind und das Oberflächlichkeit noch keinem geholfen hat. Das macht 4 Sterne (von 5) und eine Leseempfehlung, für die Leser unter uns, die spannende und gut durchdachte Geschichten mögen.

    ! Ich bedanke mich ganz herzlich beim Arena-Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares !

    Kurzrezension: "Versucht - House of Night 6"

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    Achtung: Dies ist der sechste Teil der Reihe, daher können Spoiler für die ersten fünf Teile nicht verhindert werden!

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    Um was geht's? Nachdem Zoey und ihre Freunde Kalona und Neferet aus Tulsa vertrieben haben, hätten sie eigentlich eine Pause verdient. Aber obwohl Zoey und ihr sexy Krieger Stark sich erst einmal von ihrer Begegnung mit dem Tod erholen müssten und auch die Jungvampyre die Nachwirkungen von Neferets Terrorherrschaft zu verarbeiten hätten, ist ihnen allen keine Ruhe vergönnt.
    Stevie Rae glaubt mit ihren außergewöhnlichen Kräften gut allein all das regeln zu können, was sie vor ihren Freunden verheimlicht. Doch eine mysteriöse und beängstigende Macht breitet sich in den Tunneln unter Tulsa aus. Aber Stevie Rae will nicht sagen, was dort vor sich geht und was sie dort gemacht hat. Allmählich beginnt Zoey sich zu fragen, wie sehr sie ihr noch vertrauen kann.
    Werden sie die richtigen Entscheidungen treffen oder werden dunkle Mächte das House of Night zerstören? (via amazon)


    Meine Meinung: Wie immer geht es da weiter, wo der letzte Band aufgehört hat, doch anders als die letzten Male, hatte ich Probleme, mich in die Geschichte einzufinden.
    Das was im letzten Band passiert ist, wird kaum erläutert, sodass lange Abstände zwischen den Büchern nicht sehr sinnvoll sind. Es wäre besser, wenn man sie hintereinander lesen könnte.
    Was neu ist: Diesmal wird nicht nur aus Zoeys Sicht erzählt, die anderen Charaktere kommen auch zu Wort. Allerdings werden diese Kapitel in der dritten Form erzählt, Zoeys Kapitel nach wie vor in der ersten.
    Ich hatte das Gefühl, dass die Handlung nicht vorankommt, es gibt viele (teils sinnlose) Dialoge, viel Gequatsche was Zoeys Liebesleben angeht und die ganze Handlung rund um Kalona ist verwirrend.
    Und wenn wir schon bei Zoeys Liebesleben sind: Madame nervt wirklich mit ihrer Unentschlossenheit. Ich persönlich finde es einfach unfair gleich drei (bzw. vier!) Typen gleichzeitig am Start zu haben. Dass sie sich nicht entscheiden kann, ist uns allen klar, aber trotzdem: die Typen nehmen das einfach so hin? Irgendwie unglaubwürdig.
    Trotzdem bietet dieses Buch viel Potential für die folgenden Bände, die ich auf jeden Fall auch lesen werde, denn "House of Night" ist immer schnell durchgelesen und hat einen großen Unterhaltungsfaktor, sodass selten Langweile aufkommt.
    Das Ende dafür war wirklich gut. Es hat mich sprachlos und geschockt zurückgelassen. Solche Cliffhanger gehören doch verboten!;)
    Der Schreibstil wirkte erwachsener als in den Bänden zuvor, weniger Beleidingungen und Flüche. Das Cover mag ich wirklich sehr, ich schätze es zeigt Zoey und Stark im Vordergrund und Heath im Hintergrund.
    Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch (wie alle Teile dieser Reihe) gut unterhält, aber leider hinter dem Vorgänger zurückbleibt.  Das macht gute 3 Sterne (von 5).

    Montag, 1. August 2011

    Rezension: "Du oder das ganze Leben"

    5 Meinungen
  • Autorin: Simone Elke

  • Titel: Du oder das ganze Leben

  • Originaltitel: Perfect Chemistry

  • Taschenbuch: 432 Seiten 

  • Verlag: cbt (10. Januar 2011) 

  • ISBN-10: 3570307182 

  • ISBN-13: 978-3570307182  



  • "Die Lovestory des Jahres!" - um welches Buch kann es sich da nur handeln? Richtig - "Du oder das ganze Leben" von Simone Elkeles. Nur positive Bewertungen, sowas macht neugierig. Also habe ich mich auch an das Buch rangewagt und es keine einzelne Seite lang bereut. 

    Handlung:
    Brittanys Leben ist perfekt. Zumindest scheint es so.
    Sie ist schön, intelligent und vor allem: reich. Keiner ahnt, wie ihr Leben wirklich ist; eine Mutter, die sie wegen jeder Kleinigkeit runtermacht, eine geistig hinterbliebene Schwester und ein Vater, der nie zu Hause ist. Kurz: Ihr Leben ist alles andere als perfekt und genau deshalb muss es perfekt wirken.

    Alex ist genau das Gegenteil von Brittany: arm, dunkelhäutig und außerdem Mitglied einer Gang. Als sein Vater vor seinen Augen erschossen wurde, fing Alex an, eine Art Schutzmauer um sich aufzubauen, um niemanden an sich ranzulassen. Das hat zur Folge, dass als harter und agressiver Kerl angesehen wird, auch, weil er der Gang "Latino Blood" angehört.

    Am ersten Schultag des letzten Jahres an der Highschool werden die Schüler im Chemieunterricht in Zweiergruppen eingeteilt, in denen sie dann für den Rest des Schuljahres an einem Projekt arbeiten sollen. Und wie es der Zufall (oder Schicksal?) will, werden Brittany und Alex in eine Gruppe gesteckt. Beide sind wenig begeistert, aber die Lehrerin bleibt stur.
    Nach und nach verstehen sich die beiden immer besser und merken, wie das Leben hinter der Fassade des anderen wirklich ist. Sie verlieben sich.
    Doch eine Beziehung ist unmöglich, denn Alex' Gang lässt sowas nicht zu.
    Hat ihre Liebe eine Chance?

    Meine Meinung:

    Charaktere:
    Auf den ersten Blick könnte man meinen, Brittany wäre arrogant, verwöhnt und oberflächlich. Falsch! Im Gegenteil, Brittany hat ein großes Herz, ist ehrgeizig und einfühlsam. Sie will es allen recht machen, aber leider ist das nicht immer möglich und deshalb setzt sie sich oft selbst unter Druck, denn sie möchte ihr Image und ihre perfekte Fassade aufrecht erhalten - nicht weil sie den Neid und Aufmerksamkeit braucht, sondern einfach um sich zu schützen. Denn eigentlich ist Brittany unsicher, und genau diese Unsicherheit macht sie so sympathisch.

    "Harte Schale, weicher Kern." - Es gibt keinen Spruch, der Alex besser beschreibt, als dieser. Nach außen hin wirkt er agressiv und unnahbar, aber wenn man weiß warum das so ist, kann man es gut nachvollziehen. Schon im Kindesalter musste er viel durchmachen, sein Vater wurde vor seinen Augen erschossen und als ältester von drei Kindern liegt es an ihm, die Familie zu beschützen. Seine Familie bedeutet ihm alles und er würde alles für das was er liebt tun. Er will studieren und ein normales Leben führen, doch das geht nicht, denn er muss seine Familie unterstützen und das geht nur als Mitglied der Latino Blood. Aber tief in ihm drin, weiß er, dass er nicht für diese Gang geboren wurde. Als er Brittany kennenlernt, geht eine Wandlung in ihm vor, vom harten Gangster in einen liebevollen Jungen - harte Schale, weicher Kern eben.

    Alle anderen Personen (wirklich alle!) sind gar nicht so unwichtig, wie es am Anfang wirkt. Sie werden vorgestellt und bleiben präsent, verschwinden nicht in der Versenkung. Jeder hat eine Aufgabe und am Ende fügen sich diese ganzen Aufgaben zusammen und ergeben ein Gesamtbild.


    Kritik:
    "Du oder das ganze Leben" ist eine Lovestory für die Jugend.
    Ja, auch, aber es verbirgt sich noch viel mehr in dieser Geschichte. Vor allem geht es um Abstammung und die soziale/gesellschaftliche Stellung bei verschiedenen Lebensarten. Es geht um die Frage, ob beide Schichten miteinander auskommen können oder ob eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die in solch verschiedenen Umgebungen aufgewachsen sind, funktionieren kann. Ein schweres Thema, aber unglaublich gut und verständlich verpackt. Simone Elkeles redet nichts schön, sondern beschreibt alles so wie es wirklich ist und das macht das ganze Buch so glaubwürdig. Die Autorin hat eine Menge Mut bewiesen, indem sie sich an so ein umstrittenes Thema gewagt hat.

    Die Idee an sich (weißes, reiches Mädchen verliebt sich in einen armen, dunkelhäutigen Jungen) hat mir wirklich gut gefallen, sie hat viel Potential, obwohl die Idee wirklich nicht neu ist. Es kommt schließlich auf die Umsetzung an, und diese ist in diesem Fall unglaublich gut gelungen. Durch die Sichtwechsel zwischen Bittany und Alex konnte ich mich in beide Personen versetzen, mit beiden Personen mitfühlen, ihre Probleme verstehen, ihre Gefühle nachvollziehen und ihre Umgebung kennenlernen, die verschiedener nicht sein könnte. Beide Personen sind so liebeswürdig - da kann man gar nicht anders, als auf ein Happy End zu hoffen. Ihre Geschichte reist mit, berührt, fesselt. So eine "Highschoolromanze" kann oberflächlich sein, aber die von Brit und Alex ist voller Tiefe und Hoffnung. Sie wirkt durch die ganzen Hochs und Tiefs sehr, sehr glaubwürdig. Ihre Liebe ist nachvollziehbar, am Anfang können sie sich nicht ausstehen, nähern sich an, fangen an, einander zu vertrauen und lassen ihre Liebe erst dann zu (es gibt genug Geschichten, in denen das Mädchen den Jungen erblickt und sofort weiß: "Ich liebe ihn!!!" - sowas ist unglaubwürdig). Ja, ok, Klischees kommen wirklich häufig vor, aber das stört nicht, sondern macht die Geschichte noch ein wenig tragischer. Das Ende an sich ist abgeschlossen und hat mir wahnsinnig gut gefallen.

    Romantik, Tragik, Humor, Verzweiflung und Hoffnung - alles dabei. So muss ein gutes Buch sein, es muss berühren können. Vor allem das Ende hat mir ein paar Tränchen in die Augen getrieben, denn es ist so emotional. Die zweite Hälfte des Buches habe ich an einem Stück durchgelesen - ich musste einfach wissen, wie es weiter geht! Da die Kapitel relativ kurz sind fliegen die Seiten nur so dahin und mit den ganzen Seiten zeigt sich eine Vielfalt an Emotionen, die in dem Leser während des Lesens aufkommen. So ein Buch sollte gelesen werden, denn es bietet sehr viel: eine Liebesgeschichte, einen Einblick in das harte Leben einer Gang und die gesellschaftlichen Unterschiede. Es öffnet dem ein oder anderen vielleicht die Augen, und auch wenn nicht: großartige Lesestunden sind garantiert!

    Schreibstil:
    Der Schreibstil passt sich der erzählenden Person an. Es findet ein regelmäßiger Sichtwechsel statt, wenn Brittany erzählt, merkt man das sofort an der Erzählweise. Alex gebraucht Wörter, die nur ein Junge sagen würde ;) So wird man auch nicht verwirrt, ich hatte absolut keine Probleme mit dem ständigen Sichtwechsel, der nebenbei bemerkt wirklich clever ist, denn so bekommt der Leser einen guten Einblick in beide Lebensarten.

    Cover:
    Ich bin kein Fan von Personen auf Covern, aber hier macht es mir nichts aus, denn eigentlich ist das Motiv symbolisch und beschreibt die Geschichte ziemlich gut. Mir gefällt diese Schlichtheit, nichts lenkt von dem Paar ab.

    Fazit:
    Eine großartige Liebesgeschichte und noch viel mehr. Lest dieses Buch und lasst euch nicht von dem Titel täuschen, denn diese Geschichte ist zwar kitschig, aber auch sehr tiefgründig. Das macht natürlich 5 Sterne (von 5).

    Zusatzinformation:


    "Du oder der Rest der Welt" ist der zweite Teil der Reihe um die Fuentes Brüder und handelt von Carlos, dem kleinen Bruder von Alex. Ich werde das Buch natürlich lesen und bin schon sehr gespannt, ob die Autorin das Niveau halten kann. "Du oder der Rest der Welt" erscheint am 9. November 2011 beim cbt-Verlag.