Freitag, 29. Juli 2011

Film: "Solange du da bist"

4 Meinungen

Hallo ihr Lieben,
wie manche von euch sicherlich wissen, habe ich vor kurzem das Buch "Solange du da bist" (von Marc Levy) gelesen und es hat mir wirklich gut gefallen (Hier gelangt ihr zu meiner Rezension).
Da das Buch verfilmt wurde, stand schnell fest: diesen Film muss ich sehen. Gesagt, getan.

Der Film ist aus dem Jahre 2005. Regie führte Mark Waters ("Freaky Friday - ein voll verrückter Freitag", "Die Geheimnisse der Spiderwicks", "Mr. Poppers Pinguine").

Die beiden Hauptrollen werden von Reese Witherspoon und Mark Ruffalo gespielt, die ihre Sache sehr gut machen. Überhaupt finde ich die ganze Besetzung sehr gelungen.


Die Namen der einzelnen Personen wurden alle verändert, so wurde aus Lauren "Elizabeth" und aus Arthur "David". Arthurs bester Freund heißt im Buch "Paul", sein Name wurde für den Film in "Jack" umgewandelt.

Die Handlung ähnelt der Handlung im Buch, ist aber nicht komplett gleich. So spielt im Buch Laurens Mutter eine wichtige Rolle, im Film wird die Mutter nicht erwähnt, dafür aber Laurens Schwester. Außerdem entführen Arthur und Jake im Buch Laurens Körper, im Film allerdings findet der Showdown schon während der Entführung statt. Auch der im Buch vorkommende Polizist spielt im Film absolut keine Rolle.


Die Handlung an sich ist tragisch und wirklich schön. Trotzdem ist der Film ist in keinster Weise bedrückend, sondern eher lustig, denn es gibt wirklich viele Szenen, die zum schreien komisch sind, seien es Dialoge oder einfach irgendwelche Handlungen.


 
Obwohl der Film recht tiefgründig ist und auch ernst, unterhält er und ist eher "leicht". Eine Komödie eben. auch das Ende wurde verändert, ein wenig zumindest, was mir aber sehr gefallen hat.

Fazit: Eine leichte und trotzdem berührende Komödie, die zwar nicht an das Buch heranreicht, die es sich aber denoch anzuschauen lohnt.

Hier noch der Trailer:


Donnerstag, 28. Juli 2011

Rezension: "Lovesong"

2 Meinungen
  • Autorin: Gayle Forman

  • Titel: Lovesong

  • Originaltitel: Where she went

  • Broschiert: 272 Seiten

  • Verlag: Blanvalet Verlag (27. Juni 2011)

  • ISBN-10: 3764504021

  • ISBN-13: 978-3764504021

  • Teil einer Reihe? Ja, Fortsetzung von "Wenn ich bleibe"


  • Achtung! Spoiler für "Wenn ich bleibe"! Wer "Wenn ich bleibe" noch nicht gelesen hat, sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen!

    Seit "Wenn ich bleibe" bin ich ein großer Gayle Forman-Fan, deshalb stand schon lange fest, dass ich "Lovesong" lesen will. Außerdem wollte ich natürlich wissen, wie es mit meinem absoluten Traumpaar Mia und Adam weitergeht.

    Handlung: Drei Jahre sind vergangen, seit Mias Familie bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Nur Mia hat überlebt.
    Sie ist nach New York gegangen und hat den Kontakt zu ihrem Freund Adam komplett abgebrochen.

    Adam verarbeitet seinen Schmerz darüber in seinen Songs. Aus diesen Songs entsteht ein Album, das er gemeinsam mit seiner Band veröffentlicht und dadurch über Nacht berühmt wird.
    Bald kann er sich kaum vor Paparazzi und Preisen retten, und obwohl das genau das ist, was er sich immer gewünscht hat, ist er unglücklich, denn Mia fehlt ihm.
    Ihren Verlust kann er einfach nicht verkraften und wird depressiv, raucht und stürzt sich in sein Rockstarleben, ohne an die Folgen zu denken.

    Eines Abends sieht er ein Plakat, mit dem für Mias Auftritt geworben wird, denn auch sie ist eine erfolgreiche Künstlerin, nur eben mit dem Cello.
    Adam besucht ihr Konzert,denn er will nur eins: Mia wiedersehen. Und wie der Zufall es will, treffen sie sich und können sich endlich aussprechen.
    Sie streifen durch das nächtliche New York, reden und erklären.
    Doch dann müssen sie sich wieder trennen, denn beide gehen am nächsten Tag auf Welttournee.
    Schaffen sie es, einander zu verzeihen und einen Neuanfang zu wagen oder haben sie sich zu lange nicht mehr gesehen, sodass ihre Liebe keine Chance mehr hat?

    >> Loslassen. Jeder spricht davon,
    als wäre es die einfachste Sache der Welt.
    Lockere einfach einen Finger nach dem anderen,
    bis die Hand sich öffnet.
    Doch meine Hand habe ich jetzt schon seit drei Jahren zur Faust geballt;
    sie ist richtiggehend erstarrt.
    Alles an mir scheint erstarrt.<<
    - Seite 200


    Eigene Meinung:

    Charaktere:
    Ich finde Adam großartig, nach wie vor. Schon seit "Wenn ich bleibe" steht Adam auf der Liste meiner Lieblingscharakteren ganz weit oben. Er war mir schon immer unglaublich sympathisch, mit dem was er sagt, wegen seiner Handlungen, einfach weil er ist wie er ist - keinesfalls perfekt, und das weiß er auch, dafür emotional, einfühlsam, intelligent.
    Dass Mia ihn verlassen hat, verkraftet er nicht, fällt in ein Loch. Er hat Depressionen und weiß nicht wirklich weiter. Panikattacken kommen nicht selten vor. Man könnte ihm natürlich vorwerfen, dass er erwachsen ist und es nicht schafft, sein Leben auf die Reihe zu kriegen, aber so ist das nicht, denn seine Gefühle werden so gut beschrieben und rübergebracht, sodass man volles Verständnis für ihn und seine Situation aufbrigen kann und einfach Mitleid hat. Seine Liebe zu Mia war schon immer grenzenlos und sie ist es immer noch, das spürt der Leser mit jeder einzelnen Seite.

    Auf Mia und ihre Gefühle wird diesmal weniger eingegangen als in "Wenn ich bleibe", trotzdem ist sie präsent und trägt viel zur Handlung bei. Da die Geschichte aus Adams Sicht erzählt wird, wird Mia ganz anders dargestellt und oft konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Mia aus "Wenn ich bleibe" und die Mia aus "Lovesong" ein und dieselbe Person ist, denn die Mia aus "Lovesong" handelt meiner Ansicht nach oft egoistisch, zumindest am Anfang. Nach und nach findet der Leser aber den Zutritt zu Mias Gefühlswelt und ab da war ich sehr glücklich mit ihr in der Rolle der zweiten Hauptperson.

    Alle anderen Charaktere sind unwichtig und kommen nur sehr kurz vor, sodass der Leser keine Chance hat, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Das ist keinesfalls schlimm, denn in "Lovesong" geht es eben um Adam und Mia, der Leser hat dadurch die Möglichkeit, sich voll und ganz auf die beiden einzulassen, ohne dass er von anderen Nebencharakteren gestört wird.

    Kritik:
    Wieder einmal ist es Gayle Forman gelungen, eine absolut gefühlvolle Geschichte zu erschaffen, die fesselt, obwohl es keine wirkliche Spannungskurve gibt. Der Leser schlägt das Buch auf und freut sich auf ein Wiedersehen mit Adam und Mia - so ist es zumindest mir ergangen. Unverwechselbare Charaktere, die der Leser in sein Herz schließt, eine Handlung, die den Leser zum Mitfühlen zwingt, eine Geschichte voller Hoffnung und Liebe.

    "Lovesong" spielt an nur einem Tag und ist atmosphärisch unglaublich dicht. Man will gar nicht aufhören zu lesen, denn man will wissen, wie es weitergeht, man will Antworten auf seine Fragen. Warum hat Mia Adam verlassen? Hat sie den Verlust ihrer Familie verkraftet? Hat ihre Liebe noch eine Chance?

    Handlung gibt es nicht viel, dafür aber einige Dialoge, Gedankengänge Adams und Rückblicke auf längst vergangene Zeiten. Diese Abwechslung zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit ist Gayle Forman sehr gut gelungen, sodass ein interessanter Wechsel zwischen der Zeiten entsteht, bei dem es dem Leser sicherlich nicht langweilig wird.

    Man sollte "Wenn ich bleibe" gelesen haben, wenn man "Lovesong" lesen will, denn oft werden Situationen aus dem vorangegangenem Teil aufgegriffen. Außerdem wirkt Adams Trauer um einiges glaubhafter, wenn man "Wenn ich bleibe" kennt, denn da wird Mias und Adams wunderbare Liebesgeschichte erzählt, sodass man als Leser gar nicht fassen kann, dass Mias und Adams Wege sich getrennt haben.

    Am Anfang einiger Kapitel steht ein Auszug aus den Songs, mit denen Adam seinen Trennungsschmerz verarbeitet hat und mit denen er berühmt geworden ist. Ein wirklich tolles Extra, das die EGschichte noch lebendiger wirken lässt.

    Große Gefühle, Trennungsschmerz, Liebe, Musik, ein großartiges Paar und eine berührende Geschichte - und das alles in einem Buch. Danke Frau Forman, für die wunderbaren Lesestunden und für diese beiden Bücher, die noch lange nachklingen und die es sich wirklich zu lesen lohnt.

    Schreibstil:
    Gayle Formans Schreibstil ist unverwechselbar. Sie schafft es, mit wenigen Worten eine Atmosphäre zu erschaffen, für die einige Autoren ein ganzes Buch brauchen. Ihre Sätze haben oft einen unglaublich tiefen Sinn, am liebsten würde ich mir die ganzen Sätze rausschreiben und auswendiglernen. Ihr Schreibstil lässt Bilder lebendig werden, während man das Buch liest, spielt ein großes, buntes, farbenfrohes Kopfkino, das Gayle Forman mit wenigen Worten erzeugt.
    Ich hoffe sehr, dass sie noch viele weitere Bücher schreiben wird, die ich alle lesen werde, schon allein wegen dem Schreibstil, der bildlich und gefühlvoll ist. Beipiel?

    >> (...) Denn auf unerklärliche, ja unmögliche Weise wollte das Schicksal,
    dass Mia Teil unser gemeinsamen Geschichte ist,
    und nun leben wir inmitten des Scherbenhaufens,
    den sie uns hinterlassen hat. <<
    - Seite 99


    Cover:
    Ich mag das Cover, es hat so etwas stilles und hoffnungsvolles an sich. Passt gut zu der Geschichte. Der Titel sticht heraus und auch die Farben wurden gut gewählt.

    Fazit:
    Eine berührende Geschichte eines ungleichen Paares, die zum träumen und mitfühlen einläd. Obwohl "Lovesong" nicht ganz an "Wenn ich bleibe" heranreicht, lohnt es sich auf jeden Fall, diese beiden Bücher zu lesen. Ich freue mich auf alle weiteren Werke Gayle Formans und werde wohl oft an Mias und Adams Geschichte denken müssen, denn "Lovesong" ist wieder so ein Buch, das nachklingt und sich immer wieder still und heimlich in die Gedanken des Lesers schleicht. Sehr gute 4,5 Sterne (von 5).


    Hier noch der Buchtrailer, der mir persönlich sehr gut gefällt:



    ! Ich bedanke mich bei dem blanvalet-Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat !

    Donnerstag, 21. Juli 2011

    Rezension: "Vision - Das Zeichen der Liebenden"

    7 Meinungen
  • Autor: Ana Alonso & Javier Pelegrin

  • Titel: Vision - Das Zeichen der Liebenden

  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten 

  • Verlag: Arena (Juni 2011) 

  • ISBN-10: 3401066552 

  • ISBN-13: 978-3401066554

  • Teil einer Reihe? Ja, der erste von drei



  • Das Cover machte mich sofort auf dieses Buch aufmerksam. Nachdem ich den Klappentext durchgelesen hatte, stand für mich fest: dieses Buch muss ich lesen! (Nicht nur, weil die Hauptperson Jana heißt;))
    Als ich es nun beendet hatte, war ich nicht enttäuscht, bin aber auch nicht in Begeisterungsstürmen ausgebrochen. Im Klartext: Dieses Buch ist ein gutes Mittelmaß, aber leider auch nicht mehr.

    Handlung:
    Alex liebt Jana, und er hat vor, ihr seine Liebe zu gestehen. Als der perfekte Moment gekommen ist und Alex Jana allein auf einer Party sieht, nimmt er all seinen Mut zusammen und geht auf sie zu. Doch plötzlich ist Jana verschwunden, hinaus in die Nacht.
    Leise folgt Alex ihr durch die nächtliche Stadt und gelangt so zu ihrem Haus. Dort trifft er Janas Bruder David. Dieser macht ihm ein Angebot: Er will Alex ein Tattoo stehen, das ihn und Jana für immer vereint.
    Alex willigt ein und lässt sich darauf ein.

    Als er daraufhin Jana berührt, erleidet er furchbare Schmerzen.
    Was hat es mit diesem Tattoo auf sich? Hat es wirklich magische Kräfte?
    Alex wird hineingezogen in eine Welt voller Magie, Visionen und Macht. Und er stellt fest, dass das kein Zufall ist, denn auch er hat einen ganz bedeutenden Platz in dieser Welt...


    Eigene Meinung

    Charaktere:
    Alex hat es mir wirklich schwer gemacht. Ich konnte anfangs gar nicht fassen, wie beeinflussbar und naiv er ist. Er hinterfragt nichts, sondern nimmt alles so hin, wie es ihm gesagt wird. Magie gibt es? Achso. Mein Tattoo ist magisch? In Ordnung.
    Was war ich glücklich, als ich merkte, wie er sich im Laufe der Geschichte verändert! Aus dem naiven, unsicheren Alex wurde ein starker, selbstbewusster Kämpfer. Da haben die Autoren grad noch die Kurve gekriegt.

    Jana war mir von Anfang an sympathisch (und das nicht wegen ihrem Vornamen). Sie wirkte geheimnissvoll, selbstbewusst und stark. So eine Persönlichkeit tut jeder Geschichte gut.

    Es gibt sehr viele Nebenpersonen, und viele von ihnen konnten glänzen, v.a. Erik habe ich in mein Herz geschlossen. Leider wurde zu wenig auf sie eingegangen - schade.

    Kritik:
    Eine neuartige Geschichte macht ein gutes Fantasybuch? Fast. Denn auch die Umsetzung muss gelingen. Hier ist das nur teilweise der Fall. "Vision – das Zeichen der Liebenden" hat viele positive Aspekte zu bieten, aber leider auch einige negative.

    Wie schon oben erwähnt, haben es mir nicht alle Charaktere angetan. Ein angenehmer Protagonist ist eben sehr wichtig, um die Geschichte wirklich geniessen zu können. Dafür gab es einige Nebencharaktere, die mich überzeugen konnten, wie z.B. Erik, Alex‘ bester Freund.

    Wenn ich rückblickend über die Geschichte nachdenke, stelle ich fest, dass "Vision" ein wahres Fantasybuch ist, mit allem drum und dran, denn es entführt den Leser in eine komplett neue Welt, in der fantastische Wesen exestieren, die Macht eines einzigen Tattoos riesengroß ist und in der nichts unmöglich scheint – und diese Welt kommt komplett ohne Vampiren oder Werwölfen aus, sondern mit Klanen und Wesen, die besondere Gaben haben, aber im Grunde genommen Menschen sind.

    Auf diesen knapp 460 Seiten gibt es sehr viel Handlung, teilweise zu viel. Sie bringt Fragen mit sich. Um diese Fragen beantworten zu können, braucht man Erklärungen, und davon gibt es mehr als genug. Leider wird ein Großteil der Erklärungen sehr umständlich erläutert (z.B. durch Erzählungen von Sagen) oder sehr verworren, wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären: die Handlung ist teilweise ziemlich verwirrend, und man braucht eine gewisse Menge an Konzentration, um folgen zu können und um nicht irgendwann den Faden zu verlieren. "Vision" ist keine leichte Kost, sondern beeinhaltet viele Handlungsstränge, Infos und Details und irgendwann weiß man nicht mehr, was wichtig ist und was nicht. Auch mir haben durch diese Handlungsvielfalt einige Zusammenhänge gefehlt, bzw. habe ich sie schlicht und einfach nicht verstanden.

    Die Idee an sich hat mich vollkommen begeistert – eine solche Geschichte habe ich noch nie gelesen, über Tattoos, die Macht haben, über Wesen, die die Menschheit beeinflussen und noch vieles mehr. Etwas weniger Handlung, direktere Erklärungen und ich wäre hin und weg. Aber auch so habe ich das Buch genossen, denn es ist spannend und die Geschichte an sich ist sehr unterhaltsam. Ich muss zugeben, am Anfang war ich skeptisch, denn ich habe noch nie ein Fantasybuch aus Spanien gelesen, aber meine Sorgen waren nicht berechtigt, denn dieses Debüt ist (abgesehen von einigen Kritikpunkten) ziemlich gelungen!

    Die Liebesgeschichte zwischen Jana und Alex spielt eine große Rolle in diesem Buch, doch leider hat sie mich vollkommen kalt gelassen, denn sie wirkt ab der ersten Seite nicht nachvollziehbar. Man wird gleich auf den ersten Seiten mit Alex‘ Gefühlen für Jana konfrontiert und auch im Laufe der Geschichte erwähnt Alex oft genug, wie sehr er Jana liebt und dass er alles für sie tun würde. Das Problem dabei: Es wird mit keinem Satz erwähnt, was davor passiert, ist außer dass Alex Jana kaum kennt und so gut wie nie mit ihr redet.(Hab ich das jetzt richtig verstanden? Du kennst Jana nur vom sehen und trotzdem würdest du dein Leben für sie geben? Aha.) Erst am Ende der Geschichte wirkt ihre Liebe lebendiger und gefühlvoller, überzeugen konnte sie mich aber trotzdem nicht.

    Beim Lesen fällt auf, dass es unglaublich viele Dialoge gibt, zwischen allen möglichen Personen. Manche lassen sich gut lesen und sind spannend, bei anderen fragte ich mich, was sie sollten, denn ich wurde das Gefühl nicht los, dass die sich unterhaltenden Personen im Kreis drehten und mit dem Gespräch nicht wirklich vorankamen. Auch einige Erzählungen (von Sagen usw.) waren einfach zu viel des Guten, denn die vielen darin vorkommenden Namen und Zusammenhänge waren einfach zu viel, um es sich merken zu können. Das Register am Ende des Buches hilft weiter, aber Vorsicht! - Spoilergefahr.

    "Vision – Das Zeichen der Liebenden" wird in vier Teile aufgeteilt. Die ersten drei werden aus der Sicht von Alex erzählt, der letzte aus Janas Sicht. Das fand ich gut, denn so hat der Leser die Chance, Janas Handlungen und Gedanken zu verstehen, und mitzubekommen, wie sie sich bei der ganzen Sache fühlt.

    Das Ende ist relativ offen und sehr schön, ein gutes Ende, das Lust auf den zweiten Teil macht. "Illusion – Das Zeichen der Nacht", den zweiten Band der Reihe, werde ich lesen und ich habe große Hoffnungen, dass die oben genannten Kritikpunkte ausgebessert wurden und die Geschichte an sich besser wird, denn Erklärungen werden nicht mehr in diesen Mengen nötig sein.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil ist nichts besonderes, sticht nicht durch poetische Sätze heraus, lässt sich dafür aber flüssig lesen. Was mir gefallen hat, waren die Beschreibungen; nicht zu viel, nicht zu wenig. Sie sind informativ, lassen aber auch Freiraum für eigene Vorstellungen.

    Cover:
    So schön! Die Farben, die ganze Gestaltung, die Schrift, der Drache - alles passt zusammen, harmoniert und macht ein tolles Cover, an dem ich im Laden ganz bestimmt nicht einfach so vorbeigelaufen wäre.

    Fazit:
    High Fantasy mit viel Potential, das hoffentlich in den folgenden Bänden ausgenutzt wird. Eine Geschichte, die den Leser entführt in neue Welten und verzaubert mit dunklen Geheimnissen und Sagen. Leider muss ich auf Grund der oben genannten Kritikpunkte etwas von der Gesamtwertung abziehen, und so kommt das Buch auf gute 3,5 Sterne (von 5).


    Zusatzinformationen:


    "Illusion - Das Zeichen der Nacht" (Teil zwei der Reihe) erscheint im Januar 2012 beim Arena-Verlag.

    ! Ich bedanke mich herzlich bei dem Arena-Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat !

    Donnerstag, 14. Juli 2011

    Rezension: "Ich werde immer da sein, wo du auch bist"

    5 Meinungen
  • Autorin: Nina LaCour

  • Titel: Ich werde immer da sein, wo du auch bist

  • Originaltitel: Hold still

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten 

  • Verlag: Fischer (10. März 2011) 

  • ISBN-10: 359685413

  • ISBN-13: 978-3596854134 

  • Teil einer Reihe? Nein



  • Seit ich dieses Cover gesehen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch haben muss. Auch der Klappentext gefiel mir sehr, sodass das Buch ganz oben auf meiner Wunschliste landete. Und ich kann sagen, dass die Entscheidung, das Buch zu lesen, sehr richtig war, ich habe jede einzelne Seite genossen.


    Handlung:
    Caitlin und Ingrid, Ingrid und Caitlin.
    Sie waren ein Herz und eine Seele, beste Freundinnen, wie Schwestern.
    Doch jetzt ist alles anders, denn Ingrid ist tot.
    Sie hat sich selbst das Leben genommen und Caitlin völlig verstört zurückgelassen.
    Hätte Caitlin Ingrid retten können? Warum musste es so weit kommen?
    Caitlin sondert sich immer mehr ab, denn sie hat viele Fragen und diese Fragen kann ihr niemand beantworten. Außer Ingrid selbst.

    Doch dann findet Caitlin Ingrids Tagebuch unter ihrem Bett und mit jeder Seite versteht sie Ingrids Beweggründe, sich das Leben zu nehmen besser.
    Trotzdem ist es schwer für sie, sich an ein Leben ohne Ingrid zu gewöhnen. Sie muss lernen, mit dem Verlust umzugehen.
    Das Tagebuch hilft ihr dabei. Und auch ihre neuen Freunde helfen ihr, sich ein Leben ohne Ingrid aufzubauen und es zu geniessen.

    Meine Meinung

    Charaktere:
    Caitlin steht auf der Liste der angenehmsten Protagonisten ganz weit oben.
    Man leidet und fühlt von der ersten Seite an mit ihr. Sie wird so lebendig und traurig dargestellt, sodass man sie sofort in sein Herz schließt.
    Ich habe jede Minute, in der ich etwas über gelesen habe, mitgefühlt und teilweise wirklich ihre Gefühle geteilt.
    Während des Lesens wurde sie immer mehr zu einer Freundin, der man helfen will, aber es geht nicht und deshalb hofft man die ganze Zeit, dass sie es schafft, sich ein "normales" Leben aufzubauen. Sie hat Ecken und Kanten, ist eine tolle Persönlichkeit.
    Wenn man überlegt, was sie alles durchgemacht hat, merkt man, wie stark Caitlin ist.
    Ein tolles Mädchen, das eine wunderbare Protanonistin abgibt.

    Im Buch gibt es einige Personen, und sie sind alle sehr unterschiedlich, sodass man keine Probleme mit der Unterscheidung hat.
    Bei machen weiß man nicht, ob man sie mögen soll, oder nicht. Manche sind undurchschaubar, manche machen eine Wandlung durch und sie alle helfen Caitlin, die einen mehr, die anderen weniger. Ich habe jeden von ihnen in mein Herz geschlossen und war traurig, als das Buch zu Ende war.

    Kritik:
    Was mich dazu gebracht hat, das Buch zu lesen, das war die Idee dahinter. Zwei beste Freundinnen, eine nimmt sich das Leben und hinterlässt der anderen ihr Tagebuch mit Antworten auf ihre Fragen. Eine interessante Idee, man hätte aber viel falsch machen können bei der Umsetzung.
    Nina LaCour hat alles richtig gemacht.
    Das Buch ist so gelungen, weil Gefühle darin eine große Rolle spielen und diese zahlreichen Gefühle kommen perfekt rüber und werden auf den Leser übertragen.

    Auch dass die Geschichte über ein ganzes Jahr hinweg spielt, fand ich sehr gut, denn so hat man als Leser die Chance, Caitlins Wandlung mitzuerleben und Stück für Stück zu beobachten, wie sie sich ein Leben ohne Ingrid aufbaut. Außerdem sieht man, wie lang die Trauer um Ingrid auf Caitlin lastet, ganz verschwinden wird sie wohl nie.

    Die einzelnen Passagen, die Seiten aus Ingrids Tagebuch zeigen, fand ich klasse, denn Ingrid hatte eine sehr interessante Art, in ihr Tagebuch zu schreiben. Sie schrieb die einzelnen Einträge wie Briefe, z.B. "Liebe Mom..." oder "Liebes Heute...".

    Am Anfang des Buches wirkte die Erzählweise emotionslos. Nach und nach aber verändert sie sich in eine frische Erzählstimme und so wurde auch der Erzählstil Caitlins Entwicklung angepasst.

    Caitlin hat eine ganz besondere Leidenschaft: die Fotografie. Diese wurde geschickt in der Handlung verstrickt. Das war ein großer Pluspunkt, denn auch ich fotografiere sehr gerne, aber nicht nur die, die gerne fotografieren werden ihren Spaß an Caitlins Beschreibungen haben, denn ihre Freude an der Fotografie kommt so lebendig rüber, dass sie einfach mitreist.

    So viel Tiefe hätte ich bei diesem Buch nicht erwartet, es hat mich berührt, mich nicht losgelassen und ich musste mehr als ein Mal mit den Tränen kämpfen. "Ich werde immer da sein, wo du auch bist" lohnt sich wirklich und deshalb kann ich nur sagen: LESEN!

    Schreibstil:
    Ein schöner, schlichter Schreibstil, der sich im Laufe der Geschichte zusammen mit Caitlin entwickelt. Oft ein wenig poetisch, manchmal aber auch abgehackt.
    Lässt sich wunderbar flüssig lesen und gefällt mir wirklich gut, denn Gefühle werden durch ihn problemlos vermittelt.

    Cover & Titel:
    Das Cover hat bewirkt, dass ich den Klappentext lesen wollte und der Klappentext hat bewirkt, dass ich das Buch lesen wollte. So einfach ist das.
    Ich habe das Cover zum ersten Mal gesehen und dachte mir: wow. Ein wunderschönes Bild, in dem ein Moment perfekt eingefangen wurde.
    Es zeigt ein Mädchen, mit ausgestreckten Armen. Das Mädchen lässt den Wind pusten und sieht glücklich aus. Ein sanftes Bild, das gleichzeitig so aussagekräftig ist.

    Auch der Titel spiegelt den Inhalt perfekt wieder. Obwohl er so lang ist, passt er perfekt. Nicht nur, dass der Satz auch in dem Buch vorkommt, sondern auch, weil die Aussage zu Ingrid und Caitlin passt.
    Aber auch der Originaltitel "Hold Still" gefällt mir wahnsinnig gut, denn er hat so etwas sanftes an sich. Stillhalten. Weiterleben. Einfach schön.

    Fazit:
    Ein unglaublich gefühlvolles, trauriges und schönes Buch , mit wunderbaren Charakteren, das ich jedem empfehlen würde. Es zeigt, wie wichtig die kleinen Augenblicke im Leben sind und macht nachdenklich. Absolut lesenswert. 5 Sterne (von 5).

    ! Ein ganz großes Dankeschön geht an den Fischer Schatzinsel-Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat !

    Mittwoch, 6. Juli 2011

    Rezension: "Lockruf der Toten"

    0 Meinungen

  • Autorin: Kelley Armstrong

  • Titel: Lockruf der Toten

  • Originaltitel: No Humans Involved

  • Taschenbuch: 544 Seiten 

  • Verlag: Knaur TB (4. April 2011) 

  • ISBN-10: 3426503956 

  • ISBN-13: 978-3426503959



  • Zuerst einmal ein großes Dankeschön an Myriel, die mich als Gastrezensentin ausgesucht hat. Da ich schon immer mal ein Buch von Kelley Armstrong lesen wollte, habe ich mich bei Myriel beworben und ich wurde nicht enttäuscht.

    Handlung: Jamie Vegas ist eine Nekromantin, das heißt sie kann Geister sehen, hören und auch mit ihnen sprechen.
    Fürs Fernsehen soll sie an einer Art Realityshow teilnehmen, mit zwei weiteren Nekromanten zusammen. Natürlich ist sie hier die einzige, die Geister tatsächlich sehen kann.
    Zusammen sollen sie den Geist von Marilyn Monroe beschwören und werden dazu zusammen mit ihrer Crew in einer Villa untergebracht.
    Als Jamie den Garten der Villa betritt, spürt sie die Anwesendheit einiger Geister. Das komische daran ist, dass die Geister keinen Kontakt zu ihr aufnehmen können.
    Schnell wird klar, dass es sich um ermordete Kinder handelt, die in einer Art Zwischenwelt gefangen sind und nicht ins Jenseits gelangen können.
    Um ihnen zu helfen, muss man herausfinden, wer das ihnen angetan hat.
    Deshalb machen sich Jamie und ihr Freund Jeremy auf, den Mörder zu suchen.
    Doch das ist gar nicht so leicht...

    Meine Meinung:
    Charaktere

    Jamie ist ein Charakter, bei dem ich mir nie sicher war, ob ich sie nun mag oder nicht.
    Manchmal wirkt sie sehr oberflächlich, doch dann zeigt sich ihre hilfsbereite, freundliche Seite, bevor sie wieder oberflächlich wird.
    Je länger man liest, desto mehr gewöhnt man sich an Jamie, ich selbst hatte am Anfang Probleme mit ihr, weil sie einfach fast dreifach so alt ist wie ich, nämlich 44.
    Gegen Ende konnte ich sie doch ziemlich gut leiden und ihre Taten wirkten nach und nach logisch und nachvollziehbar auf mich.
    Dass sie Geister sehen kann, macht Jamie zu einer sehr interessanten Person.
    Sie hat genug Humor und Selbstbewusstsein, langweilig wurde es nie mit ihr.


    Es gibt relativ viele Nebencharaktere, die aber leider teilweise ziemlich blass blieben.
    Es kommen wirklich viele verschiedene Personen in diesem Buch vor und ich musste mich konzentrieren, um die Namen nicht zu verwechseln. Aber auch das legt sich mit dem Voranschreiten der Geschichte.
    Man weiß nie, wer zu den "Guten" bzw. "Bösen" gehört und wird deshalb auch immer wieder überrascht.

    Kritik:
    Das Buch zu lesen, macht wirklich Spaß. Es passiert immer wieder was neues, was überraschendes oder schockierendes.
    Es ist viel Humor dabei, aber auch ein wenig Grusel bzw. Magie. Die Bezeichnung "magischer Thriller" finde ich durchaus angemessen, da sowohl Magie-, als auch Thillerelemente in dem Buch vorkommen.
    Natürlich darf auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen, die den Unterhaltungswert noch zusätzlich aufbessert.
    Spannung ist durchgehend vorhanden und wenn man liest, fliegen die Seiten nur so vorbei.
    Obwohl das der siebte Teil der magischen Thrillerserie ist, hatte ich kaum Verständnisprobleme, da die Sachen, die in den Vorgängerbänden passiert sind kurz erläutert werden und auch die Personen werden noch mal vorgestellt. Man kann das Buch also auch gut als Einzelband sehen.
    Die Idee mit den Geistern ist bestimmt nichts neues, aber sie wurde extrem gut umgesetzt.
    Auch die Tatsache, dass paranomale Wesen unter den "Normalsterblichen" unerkannt exestieren, wurde logisch vermittelt und hatte hohen Unterhaltungswert.
    Es gibt einige Actionszenen und auch das actionreiche Finale ist ein sehr guter Abschluss der Geschichte.
    Negative Kritikpunkte? Nicht viele, aber vorhanden. Zum einen die Tatsache, dass einige Nebencharaktere (wie schon oben erwähnt) sehr blass blieben, leider. Außerdem mussten einige Beschreibungen nicht sein und waren einfach zu viel, Kelley Armstrong beschreibt einfach sehr genau und gerne.
    Und: Teilweise schritt mir die Handlung zu schnell voran und ich musste mich wirklich konzentrieren, um noch mitzukommen, was auch daran liegen könnte, dass so viele verschiedene Namen in dem Buch vorkommen.

    Trotzdem ist dieses Buch wirklich sehr unterhaltsam und macht Spaß beim Lesen und über die kleinen Kritikpunkte kann ich getrost hinwegsehen, denn es gibt deutlich mehr positive Aspekte.
    Empfehlung für Fans von Büchern, in denen sowohl Thrillerelemente, als auch fantastische Wesen eine Rolle spielen.

    Schreibstil:
    Unkompliziert, nicht poetisch, lässt sich flüssig lesen. Gefällt mir gut!

    Cover:
    Ich mag das Cover, auch wenn es nicht wirklich viel aussagt. Die Person (bzw. die Augen der Person) sollen wohl einen Geist darstellen und der Zaun unten passt gut zu dem Garten, der in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

    Fazit:
    Ein Buch, das einige unterhaltsame Lesestunden verspricht. Aufgrund der kleinen Kritikpunkten und den vielen positiven Aspekten bekommt das Buch 3,5 Sterne (von 5) von mir.


    Montag, 4. Juli 2011

    Rezension: "Der Märchenerzähler"

    5 Meinungen
  • Autorin: Antonia Michaelis

  • Titel: Der Märchenerzähler

  • Gebundene Ausgabe: 446 Seiten

  • Verlag: Oetinger (Februar 2011)

  • Teil einer Reihe? Nein.

  • ISBN-10: 9783789142895

  • ISBN-13: 978-3789142895 



  •  "Wow, was für ein Buch!" oder "Das ist ein Meisterwerk!", solche Aussagen hört/liest man ziemlich oft und es handelt sich immer um "Der Märchenerzähler". Schon wieder ein Hype? Ja. Aber dieser ist berechtigt.

    Handlung: Anna, das graue Mäuschen der Schule, das unscheinbare, intelligente Mädchen verliebt sich in Abel, den unnahbaren Drogenhändler der Schule. Drogenhändler? Ja, aber eigentlich ist Abel ein Märchenerzähler. Seit seine Mutter verschwunden ist, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Schwester Micha. Und in genau diesen sanften Abel verliebt sich Anna, gegen alle Vernunft. Kann das gutgehen? Anna ist fest davon überzeugt. Sie lernt Abel immer besser kennen und auch seine kleine Schwester schließt sie schnell in ihr Herz. Zusammen haben sie viel Spaß und zusammen lauschen sie Abels Märchenerzählungen, ein Märchen, das Anna nicht mehr loslässt. Doch dann scheint das Märchen dich zu verwirklichen. Ein Mord passiert und der Verdacht fällt schnell auf Abel. Liebt Anna einen Mörder?

    Meine Meinung:
    Charaktere:
    Anna ist kein typischer Buchcharakter. Sie hat viele Eigenschaften, positive, sowie auch negative, die sie alle einzigartig machen. Anna ist naiv, sehr naiv. Diese Eigenschaft zeigt sich schnell, als sie sich in Abel verliebt. Trotzdem hinterfragt sie vieles und will alles wissen, alles herausfinden, wie die Welt funktioniert und was das Leben für einen Sinn hat. Anna ist nicht arrogant, nicht hinterlistig, sondern ein Mädchen, das gute Noten schreibt, das Ziele hat, die brave Tochter eines Arztes. Als sie Abel kennenlernt, verändert sie sich sehr, ihre Weltanschauung wird auf den Kopf gestellt. Diese Wandlung ist durch Annas Gedanken logisch dargestellt und so fühlt der Leser mit ihr. Anna ist ein angenehmer Charakter, still und nachdenklich, wie die Geschichte selbst.

    Abel. Was kann ich zu Abel sagen, ohne zu spoilern? Vielleicht "harte Schale, weicher Kern"? Oder "Nichts ist so, wie es scheint"? Lest das Buch, findet es heraus, bildet euch eure Meinung. Ehrlich gesagt, habe ich zu Abel keine Meinung. Ihr wisst nicht, was ich meine? Lest das Buch, dann werdet ihr es verstehen.

    Vielseitige, lebendige, liebenswerte Charaktere, alle einzigartig. Jeder ist wichtig für die Geschichte, jeder hat seine eigene Geschichte. Micha, die kleine liebeswürdige Schwester. Gitta, die beste Freundin, die erwachsen wirken will. Linda, die stille Mutter. Wenn ich das Buch gelesen habe, war das wie Heimkehr. Ich schlug das Buch auf und freute mich auf ein Wiedersehen mit den einzelnen Personen. Klingt komisch? Ja, vielleicht. Die Autorin hat den Personen Leben eingehaucht, Tiefe. Und das (u.a.) macht das Buch zu einem Leseerlebnis der ganz besonderen Art.

    Kritik:
    Verstörend, heftig, wunderschön. So ungefähr lässt sich das Buch beschreiben. Ich hab Angst, dass ich irgendwas verrate, denn in diesem Buch ist alles wichtig. Es ist einfach nur gefühlvoll, und trotzdem nichts für schwache Nerven. Ein Buch für die Jugend, und auch für Erwachsene. Ein Buch ohne einer direkten Aussage und doch mit einem tiefen Sinn. Ein Buch, das man unbedingt weiterlesen will und gleichzeitig Angst davor hat. Ein Buch, das verstört und berührt. Ein Buch, das einem die Tränen in die Augen treibt. Ein Buch über Probleme und ihre Lösungen oder über Probleme, die nicht gelöst werden können. Ein Buch übers Verzeihen und über das Hoffen. Über Zweifel und über Vertrauen. Ein Buch über Hass, über Liebe und einfach über das Leben selbst. Verwirrend? Nein, einfach großartig. Was soll ich denn schreiben? "Jeder sollte dieses Buch gelesen haben."? Nein, das nicht. Jeder sollte selbst entscheiden, ob er sich an das Buch traut, mit dem Wissen, das das ein spannendes, wunderschönes und extrem verstörendes Buch ist. Trotzdem hoffe ich, dass viele "Der Märchenerzähler" lesen, denn... ja warum denn? Vielleicht um zu sehen, wie man Liebesgeschichte, Thriller und Märchen geschickt verbinden kann. Um den Schreibstil zu geniessen. Um sich fallen zu lassen und Luft schnappend wieder aufzutauchen. Oder einfach, weil es sich lohnt. Ich kann nicht mehr sagen, denn jeder weitere Satz würde spoilern. Ich hab jede einzelne Seite genossen und ich hoffe, dass die, die das Buch noch lesen werden/wollen, das auch tun werden.

    Schreibstil:
    Ein märchenhafter Schreibsitil, der perfekt zu der Geschichte passt. Wunderschön, bildlich, verträumt, philosophisch. Noch ein Grund, warum dieses Buch so ein Lesegenuss ist.

    Cover:
    Ich mag das Cover sehr, denn es hat viel Bezug zu der Geschichte und das ist immer gut. Das Mädchen, das die Arme ausstreckt, ist zweifellos Anna. Das Meer spielt eine große Rolle in dem Buch, sowie der Schnee, die Dornen und die Farbe Grün. Gefällt mir wirklich gut. Wenn man den Schutzumschlag wegnimmt, sieht man dasselbe Bild, nur ohne das Mädchen. Die Aufmachung ist wirklich gelungen.

    Fazit:
    Verstörend, wunderschön, schmerzhaft gefühlvoll, verträumt und doch sehr realitätsnah. Einfach genial. 5 Sterne (von 5) und mehr, wenn es gehen würde.