Dienstag, 17. Mai 2011

Rezension: "Bodyfinder - Das Echo der Toten"

4 Meinungen


  • Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten

  • Autorin: Kimberly Derting

  • Gebundene Ausgabe: 343 Seiten

  • Verlag: Coppenrath (1. September 2010)

  • ISBN-10: 3815798736

  • ISBN-13: 978-3815798737






  • "Ein Kranz schillernder Farben leuchtete im See auf,
    fing sich zwischen den Gräsern und drang durch die Wasseroberfläche zu Violet hinauf.
    Sie spürte das strahlende Licht wie ein pulsierendes Echo unter ihrer Haut vibrieren.
    Es hallte in ihren Adern wieder und strömte heiß durch ihren Körper.
    Es war stark, stärker, als sie jemals zuvor wahrgenommen hatte.
    Das konnte nur eines bedeuten.
    Da unten war etwas Totes."

    Dieses Buch hat mich verzaubert. Das Idee (und auch die Umsetzung) ist einfach großartig. Die Geschichte ist einmalig. Und alles, was ich nach Beenden des Buches wissen will, ist: Warum habe ich "Bodyfinder" nicht eher gelesen?

    Handlung:

    Violet, ein 16 - jähriges Mädchen aus einer kleinen Stadt in Nordwestamerika, hat eine Gabe. Sie spürt Echos - Menschen, die eines unnatürlichen Todes gestorben sind, hinterlassen Echos.
    Es gibt sie in den verschiedenstens Formen. Geräusche, Farben oder Gerüche - und nur Violet sieht, schmeckt oder hört sie. So hat sie schon als 8 - jährige die Leiche eines ermordeten Mädchens gefunden.
    Man könnte fast sagen, ein Fluch lastet auf Violet und nur ihre Eltern, ihre Tante, ihr Onkel und ihr bester Freund Jay wissen davon.

    Doch das ist nicht alles, was Violet gerade bedrückt - ihre Gefühle zu ihrem besten Freund Jay haben sich verändert und sie fängt an, sich in sie zu verlieben. Doch empfindet er desselbe auch für sie?

    Eine schwere Mordserie erschüttert Buckley, Violets Heimatstadt. Junge Mädchen werden entführt und kurz darauf ermordet. Schnell wird Violet klar, dass sie allein es ist, die den Mörder finden kann. Sie begibt sich auf die Suche. Bald schon wird der Mörder auf sie aufmerksam und nun ist Violet die Gejagte. Sie schwebt in großer Gefahr.

    Eigene Meinung:

    Charaktere:
    Es gibt zwar einige Personen in diesem Buch, doch die wirklich wichtigen Rollen spielen Violet und Jay.

    Violet ist ein eher ruhiges Mädchen, das sich mit ihrer Gabe abfinden muss und diese Tatsache macht sie so stark. Mit ihr kann sich der Leser oft identifizieren, denn obwohl sie eine Gabe hat, ist sie trotzdem ein normales Mädchen, das verliebt ist, das zur Schule geht, das gerne joggt und und und. Violet jammert nicht, sondern versucht so gut es geht, mit dem "Fluch" zu leben. Auch das trägt dazu bei, dass man Violet als sehr angenehmen Charakter betrachtet und gerne mit ihr zusammen die Geschichte erlebt. Als sie das tote Mädchen findet, ist sie selbstverständlich sehr verstört und hat Angst vor dem Mörder, trotzdem beschließt sie, bei den Ermittlungen zu helfen, denn ihr ist klar, dass sie die einzige ist, die den Mörder finden kann, denn an ihm muss das Echo des toten Mädchens heften und sie allein kann Echos sprüren. Das zeigt auch, dass Violet durchaus mutig ist und auch ein großes Herz hat, denn obwohl sie sich selbst in Gefahr begibt, will sie nicht, dass noch andere Mädchen zu Schaden kommen, nur weil der Mörder frei rumläuft. Nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass Violet unüberlegt handelt und so in knifflige Situationen kommt. Das ist aber das einzige an ihr, was mir nicht gefallen hat.

    Jay ist der beste Freund von Violet und so einen besten Freund wünscht sich wohl jedes Mädchen. Verständnisvoll, unterstützend, lustig. So ist Jay und das macht ihn aus. Ich könnte stundenlang von ihm lesen und es würde mir nicht langweilig werden. Er ist immer zur Stelle, wenn Violet ihn braucht, handelt (im Gegensatz zu Violet) sehr überlegt und beschützt sie, wo es nur geht. Und als sich auch noch eine Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt, wird er zum absoluten Held der Geschichte. Jay ist so liebevoll und voller Vertrauen, man muss ihn einfach gern haben.

    Kritik:
    Diese Idee mit den Echos ist klasse. Und die Umsetzung erst recht. Alles wird realistisch rübergebracht, so dass man gar nicht das Gefühl hat, man liest von etwas übernatürlichem. Die Handlung ist nicht vorsehrbar, wirkt nicht konstruiert, liest sich dafür aber unglaublich flüssig und schnell. Man will das Buch nicht aus der Hand legen, es fesselt einen (ich selbst habe zwei Tage gebraucht und das ist ein sehr gutes Zeichen, weil ich keine Schnellleserin bin). Es wird niemals langweilig, es gibt wirklich keine überflüssigen Stellen. Ich bin begeistert und empfehle dieses Buch jedem, der eine Liebesgeschichte der besonderen Art und einen Thriller in einem lesen will. Rennt in euren liebsten Buchladen, kauft es euch im Internet, leiht es euch irgendwo aus, Hauptsache, ihr lest es! ;)

    Schreibstil und Erzählweise:
    Der Schreibstil ist einfach, flüssig zu lesen und strengt überhaupt nicht an. Die Geschichte fliegt vorbei und wenn man auf die Seitenzahl schaut, fragt man sich, warum man plötzlich auf Seite 230 ist, obwohl man doch gerade bei Seite 70 war.
    Das interessanteste sind aber die Sichtweisen, denn es gibt zwei. Einmal erzählt Violet und dann erzählt der Mörder höchstpersönlich. Das hat einen hohen Unterhaltungsfaktor, denn so weiß man mehr als Violet bzw. die Polizei und kann einiges besser nachvollziehen. Tolle Idee.

    Cover und Gestaltung:
    Ich liebe dieses Cover. Es zeigt orangene Blätter, die mich spontan an Wasserpflanzen erinnern (passend, da die Leiche ja im Wasser gefunden wird). Außerdem glänzt das Buch. Schlicht, schön und überzeugend. Auch ohne Schutzumschlag, denn da ist das Buch ganz schwarz, glänzt aber auch. Und die rote Schrift am Buchrücken rundet das Ganze noch ab. Ein Schmuckstück für jedes Bücherregal.

    Fazit:
    Ein durchaus gelungenes Buch, das Liebesgeschichte und Thriller gekonnt verreint und Lust auf mehr macht. 5 Sterne (von 5).

    Zusatzinformationen:
    Der zweite Teil wird im Frühjahr 2012 auf deutsch erscheinen.


    Links: englisches Cover vom ersten Teil / Rechts: englisches Cover vom zweiten Teil


    ! Ein ganz großes Danke geht an den Coppenrath-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares !


    Dienstag, 10. Mai 2011

    Rezension: "Chicagoland Vampires 1 - Frisch gebissen"

    6 Meinungen
  • Taschenbuch: 426 Seiten

  • Verlag: Lyx (11. Februar 2011)

  • ISBN-10: 9783802583629

  • ISBN-13: 978-3802583629

  • Originaltitel: Some Girls Bite

  • Teil einer Reihe: Ja, der erste.



  • Ich mag Vampire. Ich reagiere nicht allergisch auf Bücher, die mit Vampiren zu tun haben. Doch die Vampirbücher, die ich lese, müssen mich unterhalten und mir etwas neues bieten - "Chicagoland Vampires" hat genau das gemacht.

    Ich bin lange um das Buch herumgeschlichen und trotz sehr guter Bewertungen habe ich es nicht gelesen. Es gibt so viele Vampirbücher, die sich ähneln, und ich finde es schwer, die wirklich guten von den mittelmäßigen zu unterscheiden. Nun habe ich "Chicagoland Vampires" gelesen und bin begeistert. Warum? Lest weiter.

    Handlung:
    Vor einigen Monaten lüfteten die Vampire das Geheimnis ihrer Existens. Jetzt wissen es alle - In Chicago leben nicht nur Menschen, sondern auch Vampire. Sie sind nicht gefährlich, trotzdem sind nicht alle begeistert von ihrem "Outing".

    Merit wurde ohne ihrem Einverständnis zum Vampir verwandelt. Davor war sie eine Studentin und hatte die Chance auf eine schöne Zukunft. Verständlich, dass sie nicht begeistert von ihrer Verwandlung ist. Aber nun muss sie sich anpassen, sie muss Sonnenlicht meiden und Blut trinken - große Veränderungen, mit denen sie nun zu leben hat. Merit gehört ab jetzt zum Haus Cadogan, einem "Vampirclan". Sie muss ihrem Lehnsherrn, Ethan Sullivan, Treue schwören. Doch was macht man, wenn der mächtigste Vampir nicht nur extrem gut aussieht, sondern auch noch die Schuld daran trägt, dass Merit nun ein Vampir ist? Langsam, aber sicher kommen Gefühle ins Spiel, und diese beruhen auf Gegenseitigkeit.

    Es stellt sich auch noch heraus, dass Merit sehr mächtig ist und sehr viel erreichen kann. Und dann gibt es da noch die Morde, die Chicago in Aufruhr versetzten, denn der Mörder ist ein Vampir. Nur welcher? Außerdem ähneln die Opfer Merit und es wird schnell klar, dass auch Merit ein Opfer sein sollte und Ethan ihr das Leben gerettet hatte. Ist Merit in der Lage, ihr Haus zu beschützen? Kommt es zum Krieg zwischen Mensch und Vampir?

    Meine Meinung:
    Charaktere:

    Dieses Buch handelt von Merit und das ist schon mal ein großer Pluspunkt. Sie ist als Protagonistin ein sehr gelungener Charakter. Was am auffälligsten ist, ist wohl ihr Humor. Ihre sarkastischen Bemerkungen haben mich oft zum lachen gebracht und auch ihre denkweise war teilweise sehr unterhaltsam.
    Außerdem kann sie auch mal über sich selbst lachen und das ist bei den heutigen weiblichen Protagonisten (leider) ziemlich selten. Sie hat aber auch ihre schlechten Phasen, bei denen sie fast verzweifelt und einfach nicht weiter weiß, aber diese meistert sie immer gut und schafft es, mit neuer Kraft weiter zu machen.
    Merit's innere Wandlung, von einer menschliche Studentin zu einer starken und selbstbewussten Vampirin, kann man gut nachvollziehen. Auch der innere Konflikt, den sie bei Ethan empfindet, wurde gut dargestellt. Alles in einem ist Merit ein großartiger Charakter, mit dem man sehr viel Spaß beim lesen haben kann.

    Alle anderen Charaktere empfand ich als genauso gelungen, jedem wurde Eigenschaften zugeteilt, die sich dann im Laufe der Geschichte entweder zeigten oder konstant von Anfang bis zum Ende durchgezogen wurden.
    Wie z.B. Ethan - harte Schale, weicher Kern. Oder Jeff, der Nerd. Bei jedem konnte ich mir ein genaues Bild machen und das nicht nur wegen den äußerlichen Beschreibungen (die im übrigen recht häufig und aufschlussreich waren).

    Kritik:
    "Chicagoland Vampires" hat sehr viele gute Aspekte zu bieten. Vor allem aber die Handlung, denn diese war "Neu" für mich. Die Idee mit den verschiedenen Vampirhäusern ist eine gute Basis, um eine interessante und unterhaltsame Geschichte aufzubauen. Und genau das hat Chloe Neill, die Autorin, gemacht.
    Ich war auf keiner der Seiten gelangweilt, denn die Handlung ist spannend und man will wissen, wie es weiter geht. Ein weiterer Pluspunkt sind die schon weiter oben erwähnten Charaktere, die sehr verschieden und damit auch einzigartig waren. Es gab (fast) keine Person, die ich nicht gern hatte.
    Außerdem gibt es eine riesige Portion Humor. Das lockerte das Buch allgemein auf, vor allem gegen Ende, denn da ging es mehr oder weniger um Krieg und trotzdem wirkte die Geschichte nicht erdrückend. Die Handlung wirkt gut überdacht und zieht sich nie.
    Natürlich spielt auch eine Liebesgeschichte eine Rolle, die sich gegen Ende des Buches in eine Dreiecks-Liebesgeschichte ausdehnt. Das einzige, was mich gestört hat, waren teilweise die ein wenig komlizierten Erklärungen der "Vampir-Politik". Das ist aber auch das einzige, was ich zu bemängeln habe.

    Schreibstil & Sichtweise:
    Merit erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und das ist auch gut so, denn wenn es nicht so wäre, würde man ihre innere Veränderung nicht sehen bzw. nicht verstehen. Außerdem wäre dann die Spannung  nicht mehr so vorhanden und man würde vielleicht von selbst erraten, wer der Mörder ist.
    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und nicht anspruchsvoll, sodass man recht gut voran kommt. Und wie schon erwähnt, Chloe Neill hat eine Menge Humor in das Buch einfließen lassen und das war auch einer der Gründe, warum ich mich so gut unterhalten gefühlt habe.

    Cover & Gestaltung:
    Das Cover ist richtig gut geworden. Ich finde die Schrift passend und das Mädchen von hinten abzubilden war auch eine gute Wahl. Die dunkleren Farben vermitteln genau die richtige Atmosphäre (da die Geschichte ja meistens nachts spielt).
    Außerdem liebe ich das Format des Buches - klein und handlich.

    Fazit:
    Ein sehr gelungenes und unterhaltsames Debut der Autorin, das mit Humor, Spannung und interessanten Caharkteren überzeugt. Ich freue mich auf Band zwei und hoffe, dass noch viele weitere Bücher folgen werden. Das macht 4,5 Sterne (von 5).

    Zusatzinformationen:
    Der zweite Teil der Reihe wird "Chicagoland Vampires - Verbotene Bisse" heißen und wird am 7. Juli 2011 erscheinen. Hier das Cover, welches ich fast noch schöner als das von Band eins finde.



    ! Ein riesiges Dankeschön geht an den Egmont-Lyx-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares !