Donnerstag, 14. Juni 2012

Rezension: "Godspeed - Die Reise beginnt"

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  • Autorin: Beth Revis
  • Titel: Godspeed - Die Reise beginnt
  • Übersetzerin: Simone Wiemken
  • Originaltitel: Across the universe
  • Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
  • Verlag: Dressler
  • Deutsche VÖ: August 2011
  • ISBN-10: 3791516760
  • ISBN-13: 978-3791516769
  • Teil einer Reihe? Ja, erster Teil einer Trilogie.


Handlung:
Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der "Godspeed" auf die Spur zu kommen. Doch kann Amy Junior trauen? via


Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich anfangs nur in das Buch reinlesen, die ersten paar Seiten überfliegen, um mir einen kleinen Eindruck zu verschaffen. Ich hatte einige Entscheidungsschwierigkeiten, was die Wahl meines nächsten Lesestoffs betraf, und da mich "Godspeed" so aus dem Regal anlächelte, nahm ich es in die Hand, schlug es auf und fing an zu lesen. Bei den geplanten zehn Seiten blieb es nicht, es wurden zwanzig und plötzlich waren es schon hundert. Was ich damit sagen will, ist, das Buch weiß zu fesseln. Von der ersten Zeile an.

"Godspeed" ist ein Jugendbuch, das in der weit entfernten Zukunft auf einem Raumschiff spielt und somit Sci-Fi und Dystopie verbindet. Sci-Fi ist nicht mein Genre...zumindest dacht ich das. "Godspeed" hat mir durchaus gezeigt, dass auch diese Art von Buch sehr zu überzeugen weiß. Sicher, die Handlung ist nicht zu 100% Sci-Fi-lastig, aber sie hat gewisse Elemente, die das Genre leicht bestimmen lassen. Die Verknüpfung von Dystopie, Jugendbuch und dem schon genannten Genre ist meiner Ansicht nach wirklich gelungen. Am Anfang hatte ich zwar einige Probleme, mich mit den ganzen Ausdrücken aus der Zukunft und vor allem auf dem Schiff zurecht zu finden, aber mit fortschreitender Handlung legte sich das. Man lernt die Begriffe schnell und sieht sie nicht als Stolperfalle an, was den Lesefluss betrifft.

Die Handlung an sich war ist sehr spannend konstruiert. Es gilt einige Probleme zu lösen, welche im Endeffekt auf ein großes, zusammenfassendes Problem zusammenlaufen. So kommt es auch, dass die Geschichte zwar komplex ist, den Leser aber keinesfalls unter sich erschlägt - ganz im Gegenteil, man möchte weiterlesen, man möchte Antworten auf seine Fragen. Vor allem nach der Hälfte des Buches nahm die Geschichte so richtig an Fahrt auf und man kann als Leser gar nicht anders, man liest die letzten 200 Seiten in einem Rutsch durch - so erging es zumindest mir. Die Spannung wird konstant aufrecht gehalten, durch überraschende Wendungen und schockierende Entdeckungen. Leider muss ich kritisieren, dass mir manche Probleme fast zu durchsichtig waren; wer der Übeltäter war, habe ich von der ersten Begegnung an geahnt. Das finde ich schade und so konnte mich diese Auflösung nicht mehr schocken (dafür konnten es  andere umso mehr).

Die Erzählweise wechselt nach jedem Kapitel, es wird immer abwechselnd aus Amys und aus Juniors Sicht erzählt. Und obwohl die Kapitel alle wirklich nicht lang waren, hatte ich gar kein Problem damit, zwischen den Erzählern zu unterscheiden. Der Wechsel hat mich auch nicht genervt, ich emfand ihn eher als spannend und ich konnte dadurch zu beiden Protagonisten eine Beziehung aufbauen.

Die Protagonisten an sich sind mir leider viel zu spät ans Herz gewachsen. Zum Ende hin mochte ich beide, aber das liegt vor allem daran, dass beide (vor allem aber Junior) eine wahrnehmbare Wandlung durchgemacht haben. Amy sah ich anfangs nur als zickiges Mädchen, welches pessimistisch durch die Gegend rennt und sich in dumme Situationen begibt. Schließlich zeigte sie mir aber, dass sie durchaus eine warme, weiche Seite besitzt und dass sie auch in der Lage ist, ihr Gehirn zu nutzen (am Anfang zweifelte ich nämlich an der Tatsache).
Junior war mir zuerst unglaublich suspekt. Er verhielt sich anfangs wie ein zwölfjähriger, unwissender Junge, nur um dann beim Anblick einer nackten Frau an ihrem Oberkörper hängen zu bleiben (?!?) bzw. beim Anblick eines Mädchens sofort ans Küssen zu denken. Tatsächlich ist der Junge aber 16 und da darf man doch davon ausgehen, dass er imstande ist, logisch zu denken. Dass er tatsächlich dazu imstande ist, zeigt er leider nur auf den letzten 150 Seiten. Aber immerhin. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung der beiden, oder auch wie sich die beiden allgemein in der Fortsetzung entwickeln werden.

Den Schreibstil emfand ich als sehr angenehm, der Lesefluss wurde nie durch komische Formulierungen oder ähnliches gestört und manche Sätze hatte einen gewissen Charme, schwer auszudrücken, was ich meine, aber der Schreibstil gefällt mir wirklich gut. Sehr gut gemacht sowohl von der Autorin, als auch von der Übersetzerin.
Was die Gestaltung des Buches angeht, so mag ich es nur ohne Schutzumschlag, denn diese Gesichter gefallen mir leider überhaupt nicht, denn sie passen nicht zu den Protagonisten. Großartig finde ich allerdings, dass auf der Rückseite vom Schutzumschlag eine Skizze von Raumschiff ist, sodass man sich als Leser das Szenen besser vorstellen kann. Find ich super, wenn sich der Verlag so viel Mühe macht.

Fazit:
Eine sehr spannende Zukunftsvision auf ganz unbekanntem Terrain, die trotz gewöhnunsbedürftigen Charakteren zu überzeugen weiß. Die durchsichtigen Probleme werden von der Spannung wettgemacht, genauso wie das Cover vom Schreibstil. Ich freue mich auf den im August erscheinenden zweiten Teil der Reihe, spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe gute 7 Punkte (von 10).

4 Kommentare:

  1. Hey Jana,
    du bist ja gerade auch ganz schön fleißig dabei deinen SuB abzubauen, oder? Du rezensierst gerade viel :-)
    Goodspeed fand ich auch sehr gut. Diese ganze Situation auf dem Raumschiff war schon gruselig, vor allem das "Problem" das sie jetzt auf ihrer Reise haben. Die Anfangsszene mit dem Einfrieren fand ich sehr krass *schüttel*. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht :-)
    LG,
    Damaris

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  2. Ich hatte die letzten zwei Wochen Ferien und hab da fleissig gelesen und rezensiert, das sind jetzt die schon geschriebenen Rezis, die ich nach und nach veröffentlichen werde. :-)

    Genau, diese Szene mit dem Einfrieren hat mich dazu bewogen, weiterlesen zu wollen. Ganz toll geschrieben!

    Liebe Grüße zurück! ;-)

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