Donnerstag, 19. April 2012

Rezension: "Starters"


  • Titel: Starters
  • Autorin: Lissa Price
  • Übersetzerin: Birgit Ress-Bohusch
  • Originaltitel: Starters
  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
  • Verlag: IVI
  • VÖ:12. März 2012
  • ISBN-10: 3492702635
  • ISBN-13: 978-3492702638


Handlung:  Seit ein gefährliches Virus ausgebrochen ist, sind Callie und ihr jüngerer Bruder Waisen. Denn nur Kinder und ältere Menschen wurden geimpft - alle anderen sind tot. Diese zwei Gruppen werden als "Starters" und "Enders" bezeichnet. Außerdem bildet sich die Body Bank.
Jungendliche haben hier die Möglichkeit, ihren Körper an die Enders zu vermieten, um Geld zu bekommen. So macht es auch Callie. Doch irgendetwas läuft schief - sie wacht zu früh auf. Callie hat nun die Chance, ein Luxusleben zu führen, wenigstens für ein paar Wochen. Sie lernt auf diesem Wege Blake kennen und verliebt sich in ihn. Doch irgendwann findet sie raus, dass etwas nicht stimmt. Callie merkt, dass sie ein Teil eines Plans ist, und diesen muss sie unbedingt verhindern, koste es, was es wolle...


Meine Meinung:

"Starters" ist eine Dystopie für Jugendliche. Sicher nicht die Beste, aber das ist ja auch schwer, da der Bücher-Markt mit Dystopien regelrecht überschwemmt wird. Die Idee, die sich hinter der Handling verbirgt, ist wirklich interessant und hat ohne Frage sehr viel Potenzial. Jugendliche, die die Chance haben, den eigenen Körper zu vermieten, um an Geld zu kommen - klingt doch wirklich nach erschreckender Entwicklung der Gesellschaft, genau das, was eine gute Dystopie ausmacht. Das Potenzial wurde genutzt. Größtenteils.

Die Handlung ist wirklich spannend und gleicht ein wenig einem Jugendthriller. Auch die bedrückende Atmosphäre dieser Welt kommt stets gut rüber. Leider hatte ich Probleme, mich in diese Welt, in diese Gesellschaft, einzufinden. Sehr gerne hätte ich mehr über den vorangegangenen Krieg und über das Virus erfahren. Da hätte man sicherlich noch einiges rausholen können. Außerdem war mkr bis zum Schluss nicht wirklich klar, wie weit Prime Destinations, also die Firma, die junge Körper vermietet, reicht. Wer genau weiß davon? Wie genau kam es zu dieser Entwicklung? Warum lässt die Regierung sowas zu? Diese und andere Fragen geisterten während des Lesens in meinem Kopf herum und leider wurden nur die wenigsten davon beantwortet.

Die Charaktere sind gelungen, zwar hätte man den ein oder anderen noch etwas besser ausarbeiten können, aber ansonsten waren sie doch ziemlich dreidimensional. Leider konnte ich zur Protagonistin, Callie, keinen Draht aufbauen. Sie ist zwar zeifellos sehr sympathisch, doch trotzdem blieb sie mir fremd. Im Nachhinein frage ich mich, ob das vielleicht an den fehlenden äußerlichen Beschriebungen lag, denn man erfährt nicht, wie Callie aussieht, man weiß nur, dass sie sehr zierlich ist. Allgemein betrachtet, ist sie als Protagonistin gut geeignet, da sie sehr mutig, intelligent und für ihre 16 Jahre auch schon ziemlich reif ist. Sie lässt Gefühle zu, die auch beim Leser ankommen und das finde ich sehr gut.

Blake, der neben Callie auch eine wichtige Rolle in dem Buch spielt, war mir von Anfang an ein Rätsel. Meiner Meinung nach verhält er sich sehr naiv und ich hab mich nicht nur ein Mal gefragt, was er eigentlich von Callie will. Natürlich wird diese Frage gegen Ende aufgelöst und ich muss ehrlich sein, die Auflösung hat mich ziemlich erschreckt. Ich hatte viele verschiedene Theorien, aber diese war nicht unter ihnen. Überhaupt gibt es viele unerwartete Wendungen, die das Buch noch spannender machen. Auch langweilige Passagen kommen so gut wie gar nicht vor, sodass man das Buch nur widerwillig aus der Hand legt.

Es gibt natürlich auch eine Liebesgeschichte, die sich zwischen Blake und Callie abspielt. Sie hat mir gefallen, aber wirklich berührt hat sie mich nicht. Vielleicht weil ich die ganze Zeit am Rätseln war, ob ich es hier eigentlich mit einem Liebesdreieck zu tun habe, denn Callies bester Freund Michael entwickelt auch Gefühle für sie. Ob sie diese erwiedert, bleibt mehr oder weniger offen. Zwischendurch verwarf ich den Gedanken des Liebesdreiecks, aber auf den letzten Seiten drängte er sich wieder in den Vordergrund. Mal sehen, wie sich das alles im Nachfolgeband entwickelt. Ich bin gespannt.

Ein paar Mal kommen emotionale Szenen vor, die mich wirklich berührt haben. Meistens spielte Callies kleiner Bruder Tyler darin eine Rolle. Ich habe mit diesen Geschwistern gelitten, denn deren Schicksal ist wirklich heftig. Die Autorin hat die Beziehung zwischen den beiden wirklich toll rübergebracht. 

Das Ende war meiner Meinung nach zu glatt. Zu schnell. Zu einfach. Ich sage nicht, dass es schlecht war, aber irgendwie war mir es das Finale zu plötzlich. Ich meine, im ganzen Buch wird darauf mehr oder weniger hingearbeitet und dann plopp! Schon vorbei. Dafür ist es relativ abgeschlossen und auch Callies Situation am Ende des Buches gefiel mir recht gut. Selbstverständlich blieben ein paar Fragen offen, die neugierig auf den Folgeband "Enders" machen, aber eigentlich, wenn man es nicht so eng sieht, kann man "Starters" auch als Einzelband betrachten.

Der Schreibstil sticht nicht heraus, ist aber flüssig zu lesen, wirkt ein wenig jugendlich. Dafür ist das Cover umso auffälliger. Es ist zwar schlicht, passt aber perfekt zu der Geschichte. Da man das Gesicht des Mädchens nicht erkennen kann, entsteht eine gewisse Anonymität, genauso wie in der Geschichte, da die Spender nicht wissen, wem sie ihren Körper vermieten. Der Bezug der Geschichte ist also zweifellos da und das find ich super. Auch die Schriftart und -setzung ist sehr gelungen und wirkt sehr einfach, aber auch auffällig. Da schaut man gerne zwei Mal hin. ;)

Fazit:
Eine Idee mit sehr viel Potential, spannende Handlung, sympathische Charaktere und eine erschreckende Gesellschaft. "Starters" liest sich flüssig und macht sehr viel Spaß, da die Mischung aus Dystopie, Thriller und jugendlicher Liebe eine sehr Gelungene ist. Ich freue mich wirklich sehr auf die Fortsetzung vergebe gute 7 Punkte (von 10). 

 ! Ich bedanke mich beim ivi-Verlag für die freundliche Unterstützung mit diesem Leseexemplar !

3 Kommentare:

  1. Das Buch klingt nach einem Buch, ich will es unbedingt lesen. Schon länger. Tolle Rezension! :)

    Liebe Grüße
    Elle

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    1. Dann nimm doch an meinem Gewinnspiel teil, vielleicht gewinnst du es ja! ;) Dankeschön :))

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  2. hi, Jana
    Also von der Idee und der Handlung her, fand ich es eigentlich auch richtig gut. ;)
    Aber ich muss dir zustimmen, man weiß gar nicht wirklich, wie Callie so aussieht und dieser Krieg + Virus... Da frage ich mich doch, was das für ein Krieg war und was das mit dem Virus soll..

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