Freitag, 22. Juni 2012

Rezension: "Die Insel der besonderen Kinder"

2 Meinungen
  • Titel: Die Insel der besonderen Kinder
  • Autor: Ransom Riggs
  • Übersetzerin: Silvia Kinkel
  • Originaltitel: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: PAN
  • Deutsche VÖ: 2. November 2011
  • ISBN-10: 3426283689
  • ISBN-13: 978-3426283684
  • Teil einer Reihe? Inoffiziell ja.

Handlung:
Die Insel. Die Kinder. Das Grauen. Bist Du bereit für dieses Abenteuer? Manche Großväter lesen ihren Enkeln Märchen vor – doch was Jacob von seinem hörte, war etwas ganz, ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der merkwürdige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben – und von den Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind. Inzwischen ist Jacob ein Teenager und glaubt nicht mehr an die wunderbaren Schauergeschichten. Bis zu jenem Tag, an dem sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt … via

Jakob begibt sich auf eine Reise, um die besagte Insel zu finden. Was er dort findet, überschreitet die Grenzen seiner Fantasie. Unmögliches scheint plötzlich möglich zu sein und es gibt nur eine Frage zu klären: Was spielt Jakob für eine Rolle bei dem Ganzen?


Meine Meinung:
"Die Insel der besonderen Kinder" trägt die perfekte Bezeichnung eigentlich schon im Namen - besonders. Ja, dies ist ein ganz besonderes Buch mit einer ganz besonderen Geschichte und mit ganz besonderen Charakteren. Es verzaubert und entführt den Leser in eine faszinierende Welt, in der es nur so von Bösewichten wimmelt. Und trotzdem möchte man als Leser diese Welt nur ungern verlassen. Aber der Reihe nach...

Fangen wir bei den Charakteren an, bei diesen wunderbar vielfältigen und facettenreichen Personen. Vor allem Kinder spielen hier eine Rolle und obwohl der Autor ein erwachsener Mann ist, schafft er es spielend leicht, die Kinder zum Leben zu erwecken, sie reden wie Kinder und sie handeln auch so. Auch die Erwachsenen sind großartig ausgearbeitet, jeder hat seine persönlichen Charakterzüge. Wie oft habe ich mich gefragt, welche Rolle wohl diese Person in der Gesamthandlung spielt, ob man ihr trauen kann. Und wie oft lag ich daneben. Denn auch wenn einige Sachen doch ziemlich vorhersehbar waren, genauso oft hat mich der Autor in die Irre geführt.

Jakob ist ein sehr angenehmer Charakter, für sein Alter schon sehr reif. Er handelt überlegt, aber ganz jugendlich, ist außerdem sehr clever und lässt Gefühle zu. Was mir besonders an ihm gefallen hat, war sein Humor, nicht selten musste ich über seine Aussagen schmunzeln, wenn nicht sogar lachen.

Auch die Handlung an sich ist faszinierend und gleicht einem Märchen, aber eins der grusligen Art. Die Geschichte handelt von einem Jungen, der eine geheimnissvolle Insel aufsucht, um sie zu erkunden und um das ein oder andere dunkle Geheimnis aufzudecken. Klingt spannend? Ist es auch. Nach und nach kommen Sachen ans Licht, mit denen man nie gerechnet hätte. Und schließlich geben sie ein zusammenhängendes Bild ab, das durchaus logisch ist. Diese Geschichte fesselt und fasziniert, weil sie so andersartig ist. Kein typisches Jugendbuch, es enthält nur einen Hauch Romantik, dafür umso mehr Fantasie. Sicherlich ist das Thema nicht jedermanns Sache, denn die Handlung entfernt sich mit jeder Seite von der Realität. Am Anfang dachte ich, es handelt sich hier um realitätsnahe Geschichte mit Gruselelementen, aber weit gefehlt. Ich hätte nie gedacht, worauf das alles hinausläuft. Denn was mir erzählt wurde, war mehr als kreativ und sehr, sehr interessant.

http://clockworker.de/cw/wp-content/uploads/2011/05/missp_cover_72dpi.jpegMan muss außerdem erwähnen, dass dieses Buch einige sehr lustige Stellen aufwies - ich lache selten bei Büchern, aber hier konnte ich nicht anders. Allerdings gab es hier genauso oft traurige, ja sogar dramatische Szenen, die mir eine Gänsehaut bereiteten. Nicht zuletzt, weil der zweite Weltkrieg eine Rolle spielt. Liest man dieses Buch, lässt man sich auf eine Achterbahn der Gefühle ein - man lacht, man weint, man zittert und vor allem; man geniesst.

Wie es sich für ein Märchen gehört, gibt es hier natürlich auch Bösewichte. So richtig typische, gruslige Wesen. Das war eine wilkommene Abwechslung, denn heutzutage wird es dem Leser oft selbst überlassen, rauszufinden, wer "böse" ist.  Hier nicht. Herr Riggs verbindet Märchenlemente mit modernen Handlungen und das sehr erfolgreich. Außerdem hat er einen tollen, packenden Schreibstil. Diesen Autor sollte man im Auge behalten. Übrigens, eine Verfilmung ist auch schon geplant und kann eigentlich nur gut werden, denn dieses Buch bietet reichlich Stoff für einen unterhaltsamen, spannenden Märchenfilm. Man darf gespannt sein!

Nicht zu vergessen ist bei diesem Buch die Aufmachung. Meiner Meinung nach hat sich der Verlag selbst übertroffen. In dieser Geschichte werden immer wieder Fotos erwähnt, die die besonderen Kinder darstellen. Das tolle daran; die Fotos sind auch im Buch zu finden und vor allem: sie sind echt! Das sind keine durch Photoshop veränderte Bilder, nein, das sind echte Aufnahmen von Sammlern, die diese Bilder dem Autor zur Verfügung gestellt haben. Und dieser hat daraus eine Geschichte gemacht, welche wir lesen dürfen und nebenbei können wir noch die Bilder bestaunen, um unser Kopfkino anzuregen. Großartig!

Fazit:
Ein tolles Jugendbuch, zwar nicht perfekt, dafür aber sehr besonders. Es bietet eine willkommene Abwechslung von der aktuellen Jugendliteratur, die Gefühlsachterbahn fesselt den Leser bis zur letzten Seite. Sehr viel fanastisches wird schön durch den großartigen Schreibstil des Autors verdeutlicht und das Ganze wird durch die bezaubernden Bilder im Inneren des Buches abgerundet. 8 Punkte (von 10) und eine Lesempfehlung für alle, die 10 bis 99 Jahre alt sind.

! Ich bedanke mich beim PAN-Verlag für die Bereitstellung dieses Buches !

Donnerstag, 14. Juni 2012

Rezension: "Godspeed - Die Reise beginnt"

4 Meinungen
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  • Autorin: Beth Revis
  • Titel: Godspeed - Die Reise beginnt
  • Übersetzerin: Simone Wiemken
  • Originaltitel: Across the universe
  • Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
  • Verlag: Dressler
  • Deutsche VÖ: August 2011
  • ISBN-10: 3791516760
  • ISBN-13: 978-3791516769
  • Teil einer Reihe? Ja, erster Teil einer Trilogie.


Handlung:
Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der "Godspeed" auf die Spur zu kommen. Doch kann Amy Junior trauen? via


Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich anfangs nur in das Buch reinlesen, die ersten paar Seiten überfliegen, um mir einen kleinen Eindruck zu verschaffen. Ich hatte einige Entscheidungsschwierigkeiten, was die Wahl meines nächsten Lesestoffs betraf, und da mich "Godspeed" so aus dem Regal anlächelte, nahm ich es in die Hand, schlug es auf und fing an zu lesen. Bei den geplanten zehn Seiten blieb es nicht, es wurden zwanzig und plötzlich waren es schon hundert. Was ich damit sagen will, ist, das Buch weiß zu fesseln. Von der ersten Zeile an.

"Godspeed" ist ein Jugendbuch, das in der weit entfernten Zukunft auf einem Raumschiff spielt und somit Sci-Fi und Dystopie verbindet. Sci-Fi ist nicht mein Genre...zumindest dacht ich das. "Godspeed" hat mir durchaus gezeigt, dass auch diese Art von Buch sehr zu überzeugen weiß. Sicher, die Handlung ist nicht zu 100% Sci-Fi-lastig, aber sie hat gewisse Elemente, die das Genre leicht bestimmen lassen. Die Verknüpfung von Dystopie, Jugendbuch und dem schon genannten Genre ist meiner Ansicht nach wirklich gelungen. Am Anfang hatte ich zwar einige Probleme, mich mit den ganzen Ausdrücken aus der Zukunft und vor allem auf dem Schiff zurecht zu finden, aber mit fortschreitender Handlung legte sich das. Man lernt die Begriffe schnell und sieht sie nicht als Stolperfalle an, was den Lesefluss betrifft.

Die Handlung an sich war ist sehr spannend konstruiert. Es gilt einige Probleme zu lösen, welche im Endeffekt auf ein großes, zusammenfassendes Problem zusammenlaufen. So kommt es auch, dass die Geschichte zwar komplex ist, den Leser aber keinesfalls unter sich erschlägt - ganz im Gegenteil, man möchte weiterlesen, man möchte Antworten auf seine Fragen. Vor allem nach der Hälfte des Buches nahm die Geschichte so richtig an Fahrt auf und man kann als Leser gar nicht anders, man liest die letzten 200 Seiten in einem Rutsch durch - so erging es zumindest mir. Die Spannung wird konstant aufrecht gehalten, durch überraschende Wendungen und schockierende Entdeckungen. Leider muss ich kritisieren, dass mir manche Probleme fast zu durchsichtig waren; wer der Übeltäter war, habe ich von der ersten Begegnung an geahnt. Das finde ich schade und so konnte mich diese Auflösung nicht mehr schocken (dafür konnten es  andere umso mehr).

Die Erzählweise wechselt nach jedem Kapitel, es wird immer abwechselnd aus Amys und aus Juniors Sicht erzählt. Und obwohl die Kapitel alle wirklich nicht lang waren, hatte ich gar kein Problem damit, zwischen den Erzählern zu unterscheiden. Der Wechsel hat mich auch nicht genervt, ich emfand ihn eher als spannend und ich konnte dadurch zu beiden Protagonisten eine Beziehung aufbauen.

Die Protagonisten an sich sind mir leider viel zu spät ans Herz gewachsen. Zum Ende hin mochte ich beide, aber das liegt vor allem daran, dass beide (vor allem aber Junior) eine wahrnehmbare Wandlung durchgemacht haben. Amy sah ich anfangs nur als zickiges Mädchen, welches pessimistisch durch die Gegend rennt und sich in dumme Situationen begibt. Schließlich zeigte sie mir aber, dass sie durchaus eine warme, weiche Seite besitzt und dass sie auch in der Lage ist, ihr Gehirn zu nutzen (am Anfang zweifelte ich nämlich an der Tatsache).
Junior war mir zuerst unglaublich suspekt. Er verhielt sich anfangs wie ein zwölfjähriger, unwissender Junge, nur um dann beim Anblick einer nackten Frau an ihrem Oberkörper hängen zu bleiben (?!?) bzw. beim Anblick eines Mädchens sofort ans Küssen zu denken. Tatsächlich ist der Junge aber 16 und da darf man doch davon ausgehen, dass er imstande ist, logisch zu denken. Dass er tatsächlich dazu imstande ist, zeigt er leider nur auf den letzten 150 Seiten. Aber immerhin. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung der beiden, oder auch wie sich die beiden allgemein in der Fortsetzung entwickeln werden.

Den Schreibstil emfand ich als sehr angenehm, der Lesefluss wurde nie durch komische Formulierungen oder ähnliches gestört und manche Sätze hatte einen gewissen Charme, schwer auszudrücken, was ich meine, aber der Schreibstil gefällt mir wirklich gut. Sehr gut gemacht sowohl von der Autorin, als auch von der Übersetzerin.
Was die Gestaltung des Buches angeht, so mag ich es nur ohne Schutzumschlag, denn diese Gesichter gefallen mir leider überhaupt nicht, denn sie passen nicht zu den Protagonisten. Großartig finde ich allerdings, dass auf der Rückseite vom Schutzumschlag eine Skizze von Raumschiff ist, sodass man sich als Leser das Szenen besser vorstellen kann. Find ich super, wenn sich der Verlag so viel Mühe macht.

Fazit:
Eine sehr spannende Zukunftsvision auf ganz unbekanntem Terrain, die trotz gewöhnunsbedürftigen Charakteren zu überzeugen weiß. Die durchsichtigen Probleme werden von der Spannung wettgemacht, genauso wie das Cover vom Schreibstil. Ich freue mich auf den im August erscheinenden zweiten Teil der Reihe, spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe gute 7 Punkte (von 10).

Montag, 11. Juni 2012

Kurzrezension: "Erebos"

0 Meinungen

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  • Titel: Erebos
  • Autorin: Ursula Poznanski
  • Broschiert: 485 Seiten
  • Verlag: Loewe Verlag
  • VÖ: 6. Juni 2011
  • ISBN-10: 3785573618
  • ISBN-13: 978-3785573617


Handlung:
In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten.
Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden.
Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen … (via)

Erebos ist ein Spiel.
Es beobachtet dich,
es spricht mit dir,
es belohnt dich,
es prüft dich,
es droht dir.

Erebos hat ein Ziel:
Es will töten.


Meine Meinung:

Erebos ist ein Jugendbuch, das nicht nur unterhält, sondern auch etwas lehrt. Es zeigt die Gefahren einer Spielsucht an einem ganz konkretem Beispiel und macht die Geschichte erst dadurch so erschreckend real. Alles fängt ganz harmlos an, man lernt als Leser den Protagonisten Nick kennen, einen Jungen, der sich für Basketball, Rockmusik und für Emily interessiert. Zusammen mit ihm wird dem Leser bewusst, dass an Nicks Schule etwas im Umlauf ist - ein Computerspiel, "Erebos". Schließlich bekommt auch er das Spiel in die Hände und fängt an, zu spielen. Natürlich ist man skeptisch, denn die Regeln sind außergewöhnlich. Man darf das Spiel nur alleine spielen, mit keinem darüber reden und wenn man rausfliegt, kann man das Spiel nicht mehr neu starten. Nick spielt das Spiel und wird schließlich süchtig danach. Am Anfang fand ich die Szenen, die quasi in dem Spiel spielen, ein wenig zäh. Sie konnten mich nicht unterhalten, doch das änderte sich, denn man gewöhnt sich dran. Nick ist ein angenehmer Protagonist, der ziemlich intelligent und reif wirkt. Besonders ans Herz gewachsen ist er mir nicht, aber ich mochte ihn das ganze Buch über. Genauso wie die ganzen anderen bunten Charaktere, die man anfangs ganz falsch einschätzt. Im Laufe der Geschichte wird man nämlich vom ein oder anderen überrascht.

Die Handlung an sich ist durchaus interessant und nach 150 Seiten empfand ich sie auch als sehr spannend. Vor allem am Ende konnte ich gar nicht aufhören zu lesen und hab das Buch tief in der Nacht zugeschlagen, ich musste wissen, wie es endet. Und ich war zufrieden, das Ende war zwar anders, als ich es erwartet hätte, aber durchaus annehmbar. Ein bisschen mehr Schockmomente hätte ich mir gewünscht, aber diese wurden durch die emotionalen Aspekte wettgemacht. So konnte ich das Buch sehr glücklich zuschlagen.
An den Schreibstil (ziemlich jugendlich) musste ich mich zuerst gewöhnen, aber nach 50 Seiten fiel er mir gar nicht mehr auf. Die kleine Liebesgeschichte zwischen Emily und Nick war sehr süß, aber keinesfalls oberflächlich, sondern eher realistisch. Ich finde, es hat die ganze Handlung nochmal abgerundet.

Fazit:
Ein erschreckendes Jugendbuch, das hoffentlich einigen die Augen öffnet, was die Gefahr der Computerspiele angeht. Gut ausgearbeitete Charaktere, eine tolle Idee und wunderbare Umsetzung, die einige Überraschungen bereit hält. Insgesamt ein sehr gutes Buch von Frau Poznanski und ich freue mich schon sehr auf "Saeculum", ein weiteres Jugendbuch aus ihrer Feder, das schon griffbereit im Regal steht. Durchaus empfehlenswert!

Freitag, 8. Juni 2012

Rezension: "Die Poison Diaries 2"

2 Meinungen

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  • Titel: Die Poison Diaries 2
  • Originaltitel: The Poison Diaries 02. Nightshade
  • Autorin: Maryrose Wood
  • Übersetzerin: Alexandra Ernst
  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • Verlag: Fischer FJB
  • Deutsche VÖ: 8. März 2012 
  • ISBN-10: 3841421253
  • ISBN-13: 978-3841421258

Achtung: Dies ist der zweite Teil einer Reihe, diese Rezension enthält Spoiler für den ersten Teil. Die Rezension zu Teil 1 der Reihe findet man hier.


Handlung: 
Jessamine hat ihre Unschuld verloren – und den Mann, den sie liebt. Sie weiß, wer die Schuld daran trägt, und sie wird ihn umbringen. Sie wird ihren eigenen Vater mit seinen giftigen Gewächsen töten, die ihm stets mehr wert gewesen sind als seine Tochter. Wird Jessamine ihre große Liebe Weed wiederfinden? Denn nur die Liebe vermag ein bitteres Herz zu heilen ... Vergiss niemals: Was zu heilen vermag, das kann auch töten! via

Auch Weed versucht, seine Jessamine wiederzufinden, denn er erkennt, dass seine Herzensdame in großer Gefahr schwebt. Oleander, der Giftprinz höchstpersönlich umgarnt Jessamine nämlich und verändert sie immer mehr, sodass sie sich in eine ganz andere Person verwandelt. Weeds Reise geht über England hinaus, nach Italien, wo er hofft, endlich rauszufinden, wo seine Geliebte ist... Wird es den beiden gelingen, sich wiederzufinden? Oder entscheidet sich Jessamine gegen Weed - und für den Giftprinzen?


Meine Meinung:
Dieses Buch ist die Fortsetzung zu "Die Poison Diaries 1", ein Buch, welches mir sehr gefallen hat. Natürlich habe ich gehofft, dass auch der zweite Teil an den ersten heranreicht, meine Erwartungen waren hoch, nicht zuletzt wegen den zahlreichen positiven Kritiken. Nun, leider muss ich sagen, dass sie bei weitem nicht erfüllt wurden. Schade eigentlich, denn die Autorin hat mit dem ersten Teil bewiesen, dass es ihr nicht an Talent mangelt.

Allein der Anfang des Buches hat mich ziemlich verstört; die naive und unwissende Jessamine aus "Poison Diaries 1" ist zu einer starken Persönlichkeit geworden, die auch gerne über Leichen geht. Wortwörtlich. Ich habe sie kaum wiedererkannt, sie ist entschlossener und mutiger als je zuvor. Woran man das merkt? Womöglich an dem Entschluss, ihren eigenen Vater zu ermorden, den Mann, der sie großgezogen hat, zwar nicht immer mit den richtigen Mitteln, aber trotzdem. Jessamine passt sein Verhalten nicht, und was macht man in so einem Fall? Natürlich, man ermordet die Person. Ehrlich gesagt war mir die Jessamine aus Teil eins lieber. Die war nämlich nicht so skrupellos und irgendwie menschlicher, egal wie naiv sie auch sein mochte.

Auch andere Taten von Jessamine (ich sag nur Rye) zeigten deutlich, wie sehr sie sich verändert hat. Natürlich trägt auch der Giftprinz die Schuld daran, der am Ende von Teil 1 auftauchte, und beschloss, Jessamine und Weed das Leben schwer zu machen. Es ist trotz allem bewundernswert, wie die Autorin es schafft, Jessamines Wandlung nachvollziehbar darzustellen (nur am Anfang ging es mir ein wenig zu schnell).

Wo wir schon bei den Charakteren sind, können wir gleich mit der zweiten Hauptperson neben Jessamine weitermachen, nämlich ihrem Verlobten Weed. Moment mal...Weed? Wer war das nochmal? Weed ist kein Charakter, der nachhaltig im Gedächnis des Lesers bleibt. Er ist irgendwie schwächlich, wenn auch sehr entschlossen, seine große Liebe Jessamine wieder zu finden. Wirklich sympathisch waren mir beide Protoganisten nicht. Und wenn das so ist, dann fällt es dem Leser selbstverständlich schwer, das Buch zu geniessen, da kann die Handlung so gut sein wie sie will.

Nur schade, dass auch die Handlung mich nicht überzeugen konnte. Sie war sehr verwirrend und einige Passagen waren meiner Meinung nach unnötig. Es wurde wieder aus zwei verschiedenen Sichten erzählt und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, wollte keine Spannung aufkommen. Allerdings fand ich den Wechsel zwischen den Orten, an denen die Geschichte spielt, ziemlich gelungen. Ich konnte mich immer wieder schnell einfinden und die Atmosphäre hat auch immer gepasst.

Insgesamt betrachtet ist die Idee, die hinter dieser Reihe steckt, durchaus interessant und hat ohne Frage viel Potential. "Die Poison Diaries" sind keine typischen Fantasybücher, denn sie sind historisch und außerdem stehen hier Pflanzen (anstatt Vampiren oder Werwölfen) im Vordergrund. Dass diese auch noch reden können und nur Weed sie verstehen kann, setzt dem Ganzen natürlich noch die Krone auf. Und es hat ja auch so gut angefangen, der erste Teil hat mich überzeugt - im Gegensatz zum zweiten Teil. Die Mittelteile einer Reihe haben es immer schwer, das ist allgemein bekannt und ich hoffe, dass die Autorin in dem Abschluss dieser Trilogie (erscheint im Februar 2013 auf englisch) noch einmal zeigen wird, was sie kann. Ob ich das Buch lesen werde, kann ich allerdings noch nicht sagen.

Am meisten hat mir an diesem Buch der Schreibstil gefallen. Er hat etwas poetisches an sich, lässt sich trotzdem sehr schnell und flüssig lesen und passt perfekt in die Zeit rein, in der die Geschichte spielt. Maryrose Wood schreibt nicht übertrieben ausschweifend, sondern sehr gefühlvoll und kreativ. Auch die Übersetzerin Alexandra Ernst hat sehr gute Arbeit geleistet, denn mein Lesefluss wurde nie durch irgendwelche verschachtelten Sätze oder komische Formulierungen gestört.

Fazit:
Ein sehr enttäuschender zweiter Teil dieser Reihe, mit unsympathischen Protagonisten und wirrer (wenn auch actionreicher) Handlung. Sehr schade eigentlich, denn die Autorin kann auch anders (das hat sie schließlich in Teil eins gezeigt) und auch die Idee hat sehr viel Potential. Alle, die den ersten Band mochten, rate ich, es auch mit diesem Buch zu probieren. Denjenigen, die schon den ersten Teil nicht mochten, kann ich dieses Buch nicht empfehlen. Der wunderschöne Schreibstil ist wohl das Beste am ganzen Buch und verleitet mich dazu, schwache 4 Punkte (von 10) zu vergeben.

! Ich bedanke mich beim FJB Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares !

Montag, 4. Juni 2012

Rezension: "Dragons Schwur: Eine House of Night Story"

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  •  Titel: Dragons Schwur
  • Originaltitel: Dragon's Oath
  • Autorin: P.C. und Kristin Cast 
  • Übersetzerin: Susanne Goga-Klinkenberg 
  • Gebundene Ausgabe: 175 Seiten
  • Verlag: Fischer Fjb
  • Deutsche VÖ: 17. Februar 2012
  • ISBN-10: 3841422136
  • ISBN-13: 978-3841422132

  •   
    Handlung:
    Als Vampyr Gezeichnet. Von der Liebe geblendet. An einen Schwur gekettet. Lange bevor Zoey Gezeichnet wurde ... bevor sie ins House of Night eintrat ... bevor sie den Kampf gegen das Böse aufnahm gab es schon einen, der dort seit langem lebte: Dragon Lankford, Schwertmeister und Krieger. Dies ist seine Geschichte.
    Vom eigenen Vater verstoßen, der ihn im Jahre 1830 auf ein Schiff nach Amerika verbannt, wird Dragon Lankford noch im Hafen von London als Jungvampyr Gezeichnet. Doch das Leben als Vampyr im Amerika des 19. Jahrhunderts ist gefährlich. In St. Louis wird er zum Schwertmeister ausgebildet. Sein neues Leben birgt nicht nur viele Gefahren, sondern hält auch einige Vergünstigungen bereit. Denn da ist Anastasia, die junge, bildhübsche Lehrerin für Zauberei und Rituale, die sein Leben für immer verändern wird. Doch noch ist der Kampf gegen das Böse nicht gewonnen. Kann er sie beide retten? via


    Meine Meinung:
    Dragons Schwur ist ein kleines Büchlein, das in der Vampyr-Welt von P.C. und Kristin Cast spielt. Es ist eine Ergänzung zu der House of Night-Reihe, die mittlerweile schon neun Teile umfasst. Mit der Geschichte, die in diesen Büchern erzählt wird, hat "Dragons Schwur" aber nicht allzu viel zu tun. Trotzdem sollte man die Reihe gelesen haben und sich in dieser Vampyr-Welt auskennen, um Drangons Geschichte folgen zu können. Diejenigen, die die Hintergrundinfos nicht haben, könnten sich schnell langweilen. Daher: House of Night-Fans werden Gefallen an dieser Geschichte finden - alle anderen: Finger weg!

    Eine nette Ergänzung, nicht unbedingt nötig, aber unterhaltsam, das ist dieses Buch. Es erzählt die Geschichte von Dragon Lankford, dem Lehrer am House of Night, der auch in den anderen Büchern der Reihe vorkommt. Die Handlung ist teilweise verwirrend, z.B. ich wusste nicht immer, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Erzählpassagen verstrichen war. Auch das Ende, oder vor allem der letzte Satz, lies mich etwas irritiert zurück. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich bis jetzt nur die ersten sechs Teile der Reihe gelesen habe, und mir deshalb ein paar Informationen fehlen. Vielleicht wäre die Geschichte an sich schlüssiger, wenn ich schon mehr wüsste.

    Ich weiß nicht, wann genau man das Buch lesen sollte, um nicht gespoilert zu werden. Wie gesagt, ich bin erst beim Band sechs der House of Night-Reihe. Das hatte auch zur Folge, dass ich schon im ersten Kapitel einem großen Spoiler begegnete. Daher Achtung, ihr solltet wahrscheinlich die ersten acht Bände kennen, bevor ihr zu diesem Buch greift!

    Die Geschichte an sich ist sehr interessant und unterhaltsam. Die Charaktere sind sympathisch, auch wenn man durch die geringe Seitenzahl keine Bindung zu ihnen aufbauen kann. Langweilig wird es während dem Lesen nicht, denn - wir sind es nicht anders von dem Autorenduo gewöhnt - es passiert alles ziemlich schnell, Schlag auf Schlag. Das ist auch einer von den Gründen, warum man das Buch wunderbar in einem Rutsch durchlesen kann. Viel mehr als zwei Stunden wird man nicht brauchen, denn die Schrift ist groß, die Seiten klein, die Seitenzahl beträgt knapp 180 Seiten. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, auch wenn er in Rekordzeit zwischen gehoben und jugendlich wechselt.

    Die Aufmachung gefällt mir wirklich gut, das Buch ist ziemlich klein und dünn, aber hochwertig, mit wunderschönen Verzierungen und Bildern, die die Geschichte aufwerten. Äußerlich passt "Dragons Schwur" perfekt zu der House of Night-Reihe, auch wenn diese ein ganzes Stück größer ist. Wenn man den Schutzumschlag abnimmt, ist das Buch wie gewohnt schwarz, auf dem Buchrücken ist in heller blauer Schrift der Titel geschrieben. Das Cover zeigt ein Schwert, in dem sich eine junge, blonde Frau spiegelt. Es passt wirklich gut zur Geschichte, denn sowohl das Schwert, als auch die junge Frau spielen in dieser Geschichte eine entscheidende Rolle.

    Fazit:
    "Dragons Schwur" ist eine nette Ergänzung zu der House of Night-Reihe, die aber nicht unbedingt nötig war (soweit ich das beurteilen kann, da ich noch nicht die ganze Reihe gelesen habe). Fans des House of Night werden Gefallen daran finden, der Rest wohl eher nicht. Aufgrund der geringen Seitenzahl konnte die Handlung und auch die Charaktere nicht wirklich aufblühen, gut unterhalten wurde ich trotzdem. Daher gibt es 6 Punkte (von 10).


    ! Ich bedanke mich bei Fischer FJB für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars !

    Freitag, 1. Juni 2012

    Rezension: "Das meiste Buch der Welt"

    0 Meinungen

    http://www.beltz.de/fileadmin/beltz/productsfine/9783407743312.jpg
    • Titel: Das meiste Buch der Welt
    • Autor: Christian Walther, Nele Ming, Matthias Keller, Stefan Mayr, Hans Kantereit, Anja Kömmerling
    • Taschenbuch: 176 Seiten
    • Verlag: Beltz & Gelberg
    • VÖ: 24. Januar 2012
    • ISBN-10: 3407743319
    • ISBN-13: 978-3407743312


    DMBDW stellt sich vor:

    DMBDW ist eine ironisch-satirisch-kritische Auseinandersetzung mit Alltagsgeschehnissen, Personen des öffentlichen Lebens, Skurillem, Geschichtlichem u.v.a.m. Es geht ihm nicht nur ausschließlich oder zumindest nur teilweise darum, auf Missstände, Ungereimtheiten und witzige Vorfälle hinzuweisen und diese in karikierender und vor allem satirischer Form aufs Korn zu nehmen, ohne dabei gleich die Flinte in selbiges zu werfen. Ähnlichkeiten mit lebenden, verstorbenen oder untoten Personen sind dabei nicht rein zufällig beabsichtigt.

    Außerdem warnt es:

    Dieses Buch kann bis zu 100 % Spuren von Ironie und Satire enthalten.
    Die Menge an Humor, Ironie und Satire, die man aufnimmt, variiert, je nachdem, wie man DMBDW liest. DMBDW kann süchtig machen. Bei Risiken und Nebenwirkungen die Einnahme von DMBDW sofort abbrechen.

    Wer DMBDW nachmacht oder verfälscht, oder ein nachgemachtes oder verfälschtes sich beschafft und in Verkehr bringt, wird mit einer Doktorarbeit nicht unter zwei Jahren bestraft.


    Und nun das Ganze aus meiner Sicht:

    "Das meiste Buch der Welt", oder kurz "DMBDW", ist eine Sammlung witziger Sprüche, Listen, Psychotests, kleiner Geschichten oder komischer Zitate.
    Zum Beispiel: Eine Überschrift einer Liste lautet "Die kürzesten Bücher der Welt". Aufgelistet sind z.B. Lothar Matthäus - "Ballgefühl. 20 Tipps für die perfekte Ehe" oder Mark Zuckerbergs "Leitfaden zum Datenschutz".

    Man merkt also schnell, dass schwarzer Humor hier großgeschrieben wird. Das sorgt für super Unterhaltung und macht wirklich Spaß. Auch Themen wie Sex oder Tod werden auf die Schippe genommen, aber so, dass es witzig und nicht geschmacklos rüberkommt.

    "Das meiste Buch der Welt" ist 176 Seiten stark und diese sind Unterhaltung pur - anders kann man es gar nicht sagen. Die Listen sind wirklich teilweise zum kringelig lachen (Die besten Mottopartys, Punkt 8: Recyclingparty - Jeder bringt eine/n Ex-Freund/in mit und dann wird neu gemischt). Alles aufzuzählen, was in diesem Buch vorkommt, wäre zu viel. Aber glaubt mir, langweilig wird es nie, denn das Buch ist mehr als  abwechslungsreich.

    Doch was ist der Sinn dieses Buches? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich gibt es gar keinen. Aber eigentlich ist das ja auch unwichtig, solange es gut unterhält. DMBDW ist ein perfektes Geschenkbuch, damit kann man nicht viel falsch machen, am besten schenkt man es Leute mit Humor und großem Allgemeinwissen, Alter ist nebensächlich.

    Allgemeinwissen ist tatsächlich etwas, was man braucht, um DMBDW zu verstehen. Man sollte schon ein wenig "Up-to-date" sein, um über die Witze lachen zu können, vor allem wenn es um Filme, Bücher oder berühmte Persönlichkeiten geht. So habe ich teilweise die Pointe nicht so ganz mitbekommen, wenn ich zB den Film, um den sich der Witz dreht, nicht kannte. So manchen dürfte das vielleicht stören.

    Isgesamt betrachtet gibt es natürlich auch die ein oder andere Seite, die ich nicht witzig fand. Aber das ist nicht schlimm, jemand anderes wird über genau diese Seiten lachen. Geschmäcker sind verschieden, genauso wie unser Humor. Ich hab einen ziemlich schwarzen Humor, vielleicht fand ich deshalb das Buch so unterhaltsam, man weiß es nicht ;)

    Fazit:
    Ein Buch, das versucht, zu unterhalten. Bei dem einen Leser funktioniert das, bei dem anderen nicht. Es kommt auf den Humor und auf das Allgemeinwissen an. DMBDW ist Zeitvertreib, aber einer von der witzigen Sorte. Man kann das Buch gut verschenken und auch wunderbar zusammen mit Freunden lesen.
    "Das meiste Buch der Welt" ist sicherlich nicht jedermanns Sache, es ist ein kleines Buch ohne viel Sinn, dafür mit einer riesengroßen Portion Ironie und Witz. Mir hat's gefallen. 


    ! Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Beltz für dieses unterhaltsame Rezensionsexemplar !